Duisburg. . Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) investiert in den Kundenservice. Fünf innovative Terminals im Stadtgebiet stehen zur Hilfe bereit.
„Guten Tag. Ich bin in Eile und muss schnell zum Düsseldorfer Hauptbahnhof. Wie muss ich fahren und was kostet das Ticket?“ Eine freundliche Dame antwortet: „Dann wollen wir doch mal schauen, wie wir sie am schnellsten dorthin bekommen.“ Das könnte ein typischer Dialog sein, wie ortsunkundige Fahrgäste der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) mit einer Beraterin in einem Kundencenter kommunizieren.
Ab sofort geht das auch an der Haltestelle Rathaus. Denn dort gibt es einen neuen Automaten mit der Option, sich per Video-Beratung alle nötigen Fahr-Informationen einzuholen und auch Tickets zu kaufen. Die Generalprobe am Freitag verlief reibungslos und ohne Verbindungsprobleme. „Das ist die Beratung der nächsten Generation“, freut sich Kommunikationsleiter Ingo Blazejewski.
Weitere Terminals im Stadtgebiet
Vier weitere multifunktionale Kundenterminals werden in nächster Zeit im Duisburger Stadtgebiet ebenfalls in Betrieb gehen. Neben der Haltestelle Rathaus werden an der Münchener Straße, Meiderich Bahnhof, Kesselsberg und am König-Heinrich-Platz Automaten platziert. Die Kosten pro Terminal belaufen sich auf rund 40000 Euro. Zum Vergleich: Ein klassischer Fahrkartenautomat kostet laut der DVG 25000 Euro.
Die Video-Beratung entlastet die Kundencenter. „Wir haben uns bewusst für Haltestellen mit hohem Fahrgastaufkommen entschieden. Wir erwarten dort viele Anfragen“, erklärt der Projektleiter Pierre Scharping. Es können Wege für Fahrgäste verkürzt und Informationen schneller bereitgestellt werden. Der Service sei derselbe. Scharping: „Die Berater kennen sich mit Tickets, Tarifen und Verbindungen aus. Neben Deutsch wird auch Englisch als Sprache angeboten.“
Vor allem ortsunkundige Menschen und Messegäste sollen mit dem Service angesprochen werden. „Für die kurzen Aufenthalte in Duisburg holt man sich ja keine Info-App. Da kommen wir mit dieser Innovation vielen Menschen entgegen“, sagt Blazejewski.
Vier Jahre Entwicklungszeit für den Prototyp
Nachdem die Essener Verkehrs AG (jetzt Ruhrbahn, Anm. d. Red.) im Januar 2016 einen Testlauf mit multifunktionalen Kundenterminals startete, ist die DVG „bundesweit das erste Verkehrsunternehmen, das die Kundenberatung per Videoübertragung in den Regelbetrieb aufnimmt“, wie Wolf Heine erklärt. Er ist für die Software-Entwicklung in der Firma Cubic zuständig. Vier Jahre wurde der Prototyp entwickelt. „Das ist kein Gerät, sondern ein richtiges System. Der Fahrgast will mit diesem Service die Sicherheit haben, dass ihm weitergeholfen wird“, so Heine.
>>>>Service täglich von 6 bis 22 Uhr
Per Touchscreen können Fahrgäste die Video-Beratung auf dem Bildschirm starten und mit einem Berater direkt kommunizieren.
Von der neuen Technik „profitiert man vor allem zu den Hauptverkehrszeiten, wenn viel los ist“, sagt Pierre Scharping.
Die DVG bietet den Service täglich in der Zeit von 6 bis 22 Uhr an.