Duisburg-Huckingen. . Am Alten Angerbach entstehen weniger Doppelhaushälften, dafür mehr Einfamilienhäuser. Baugebiet soll junge, einkommensstarke Haushalte anziehen.

Mehr Einfamilienhäuser, dafür weniger Doppelhaushälften und Mehrfamilienhäuser: Die Pläne für das Baugebiet Am Alten Angerbach haben sich geändert. Hintergrund ist eine Analyse, der zufolge Duisburg überdurchschnittlich viele junge Menschen und Haushaltsgründer verliert. Das neue Wohngebiet soll daher stärker auf junge Familien und einkommensstarke Haushalte ausgerichtet werden.

Die aktuellen Pläne, deren öffentliche Auslegung der Rat Anfang der Woche beschlossen hat, sehen jetzt Folgendes vor: Die Gebag plant mit 125 freistehenden Einfamilienhäusern (zuvor geplant waren 89), dazu 110 Doppelhaushälften (statt 138) und fünf Gebäude mit insgesamt 26 Wohnungen (statt zehn Mehrfamilien- und zehn Stadthäusern). Das Vorhaben kommt an: 470 Interessenten zählt die Gebag inzwischen. Ein Teil der Häuser – wie viele, steht noch nicht fest – soll direkt an die künftigen Bewohner vermarktet werden.

Eine neue Kita kommt, aber keine neue Schule

Geplant ist auch eine Kindertagesstätte für drei bis fünf Gruppen. Eine neue Schule wird es hingegen nicht geben. Die Stadt geht davon aus, dass die Schulen in der Umgebung den Mehrbedarf auffangen können, wenn sie entsprechend ausgebaut werden. Die Grundschule Albert-Schweitzer-Straße zum Beispiel soll dauerhaft fünfzügig sein.

Kritik am Baugebiet gibt es vor allem von Seiten des Bürgervereins Huckingen, der unter anderem mit einer Online-Petition versucht hatte, das Vorhaben zu verhindern. Kern der Kritik ist, dass mit der Bebauung die letzte große Freifläche des Stadtteils bebaut wird und dadurch die Frischluftzufuhr leide. Die Vorlage der Verwaltung bestätigt zwar den Aspekt der Kaltluft: „Das Angerbachtal ist für die Frischluftzufuhr für den Freiraumbereich zwischen Huckingen und Buchholz von Bedeutung.“ Allerdings heißt es dort weiter: „Durch die Entwicklung des Gebiets wird nicht in die Luftbahn entlang des Angerbachs eingegriffen.“

Grün soll die jetzige Ackerfläche auch mit Häusern drauf aussehen: Eine bis zu 50 Meter breite Grünfläche soll das Neubaugebiet in eine nördliche und eine südliche Hälfte unterteilen. Insgesamt soll etwa ein Viertel des gesamten Areals aus Grünflächen und Wald bestehen (siehe Grafik). Und: Straßen und Gehwege sollen fledermaus- und insektenfreundlich beleuchtet werden.

EDEKA-CENTER BEFÜRCHTET PROBLEME

In unmittelbarer Nähe des Neubaugebiets Am Alten Angerbach befindet sich das Edeka-Center am Angerbogen. Dessen Betreiber äußerte im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung Befürchtungen, es könne durch das Heranrücken der Wohnbebauung an das Gewerbe zu Beschwerden der neuen Bewohner über Lärm kommen.

Die Verwaltung sieht in der Nähe von Bewohnern und Supermarkt keine Probleme. Der Bebauungsplan macht schalltechnische Auflagen. Sie betreffen nur die Nachtruhe: Zwischen 22 und 6 Uhr ist die Anlieferung über die Zufahrt an der Düsseldorfer Landstraße verboten.