Duisburg-Mündelheim. . Im Jahr 2025 soll der Rheindeich Stand jetzt fertig sein. Nach der Bomben-Suche ist die B 288 dran: Sie wird zum Teil auf Stelzen verlagert.
Eigentlich gilt der zuletzt genannte Fertigstellungstermin für den Umbau des Rheindeichs zwischen Wittlaer und Ehingen nach wie vor. Im Jahr 2025 soll der dann knapp sieben Kilometer lange Abschnitt runderneuert und zum Teil zurückverlegt sein. Dann wäre der Schutzdeich auf dem neuesten Stand der Technik, und der Rhein hätte auf einer Fläche von 60 Hektar Platz gewonnen, um sich bei Hochwasser auszubreiten. Fertiggestellt sind bis jetzt die südlichen Bauabschnitte 1 und 2 (zwischen Wittlaer und Mündelheim in Höhe des Sportplatzes). Der wegen der Deichrückverlegung abzutragende alte Deich zwischen dem TuS-Sportplatz und dem nördlichen Mündelheim bereitet den Verantwortlichen allerdings Sorgen.
„Gerade die Uerdinger Brücke war Ziel der alliierten Bomber“
Projektleiterin Christine Grommes von den Wirtschaftsbetrieben Duisburg und ihr Kollege Frank Heuner schauen skeptisch auf den noch vorhandenen alten Deich: „Der muss jetzt noch auf Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht werden. Wer weiß, was da noch gefunden wird.“ Dadurch entstehende Verzögerungen würden den vorgesehenen Fertigstellungstermin noch einmal nach hinten rutschen lassen, wie Christine Grommes befürchtet. Aufgrund der Erfahrungen bei den ersten beiden Bauabschnitten vermuten die Verantwortlichen gerade in den beiden nördlicheren Bauabschnitten noch jede Menge Weltkriegs-Altlasten. Frank Heuner: „Gerade die Uerdinger Brücke und die an Mündelheim angrenzenden Industrie-Unternehmen waren Ziel der alliierten Bomber, da wird wohl einiges zu finden sein.“
Das wird dann bei der Untersuchung des Kampfmittelbeseitigungsdienstes deutlich werden. Dabei wird der Deich schichtweise untersucht und abgetragen, denn angezeigt werden mögliche Kampfmittel nur bis zu einer Tiefe von eineinhalb Metern. WBD-Expertin Christine Grommes: „Da helfen uns die Karten mit vermuteten Fliegerbomben nur bedingt.“
B 288 soll Hochwassergebiet auf Stelzen überqueren
Zum Thema wird nun langsam auch die sogenannte Aufständerung der B 288 in Richtung Uerdinger Brücke. Die wird nötig, weil die laut Christine Grommes „meist befahrene Bundesstraße in Nordrhein-Westfalen“ künftig den zurückverlegten neuen Deich und das vorgesehene Hochwassergebiet überqueren muss. Dazu wird ab der im Rahmen der Deichsanierung eingerichteten Baustellenkreuzung die B 288 parallel zum bisherigen Verlauf neu gebaut. Die neue Trasse verläuft dann etwas weiter nördlich.
Um die nötige Höhe zu gewinnen, wird ab der Kreuzung eine Art Rampe gebaut. Über den neuen Deich und die dahinter liegende Fläche wird die Bundesstraße dann bis zur Rheinbrücke auf Pfeiler gesetzt. Baubeginn wird voraussichtlich 2019 sein. Zu größeren Verkehrsbehinderungen soll es nicht kommen. Grommes: „Wegen der Baumaßnahmen wird es zu Geschwindigkeitsbegrenzungen kommen, am Tag der Verkehrsumleitung auf die neue Straße sind natürlich auch kurzzeitige Sperrungen zu erwarten.“
Ein Lärmschutz-Gutachten wird in Auftrag gegeben
Ein Lärmschutzgutachten wird ebenfalls in Auftrag gegeben. Grommes: „Gemessen werden die jetzige Belastung und die Werte nach der Verkehrsverlagerung auf den neuen Straßenabschnitt.“ Sollte das Gutachten am Ende eine höhere Lärmbelastung für die Anwohner nachweisen, müsse man reagieren: „Dann werden wir entsprechenden Maßnahmen ergreifen.“