Duisburg-Huckingen. . Talent-Scouts der Universität Duisburg-Essen beraten Schüler zu ihrem Berufsweg nach dem Abitur. Das Mannesmann-Gymnasium ist jetzt auch dabei.
Abi – und dann? Viele zukünftige Schulabgänger wissen noch nicht genau, was auf sie zukommen wird – oder scheuen sich vor lauter Respekt gar, ein Studium zu beginnen, scheuen sich zu fragen. Abhilfe schaffen wollen die Talentscouts der Universität Duisburg-Essen, die auf die Fragen der Schüler eingehen und einen Weg in die richtige Richtung ebnen können. Das Mannesmann-Gymnasium feierte am Mittwoch den offiziellen Vertragsabschluss mit der Universität Duisburg-Essen.
Das Projekt läuft bereits seit dem Schuljahr 2016/2017. Etwa 25 Schüler nahmen bisher daran teil. „Wir wollen die Schüler beraten und ihnen so einen Weg in die Zukunft ebnen. Nicht jeder möchte an eine Hochschule gehen. Wir schauen gemeinsam, was das Richtige ist“, sagt Sarah Schröter von der Universität Duisburg-Essen, die das Projekt Talentscout koordiniert. Es richtet sich an Schüler, deren Eltern nicht auf einer Universität waren. „Vereinzelt können aber auch Schüler mit Akademiker-Hintergrund teilnehmen“, sagt Schröter.
Der Talentscout besucht die Schule jeden Monat
Der Talentscout, am Mannesmann-Gymnasium in Person von Mesut Kader, besucht die Schule ein- bis zweimal im Monat. Jeweils rund eine halbe Stunde spricht er mit den Schülern über ihre Berufsziele und sonstigen Anliegen. „Welche Vorschläge wir dann machen, hängt ganz von der Art des Schülers ab, es gibt keinen klassischen Ablauf“, erklärt Kader. „Wir sind ergebnisoffen und gehen auf jeden Schüler individuell ein.“
Die Universität wolle auch keine Werbung für ein Studium machen, sondern die Schüler allgemein beraten und Fragen zum Studium beantworten, ergänzt Schröter. „Uns ist bewusst, dass wir selbst nicht unendliches Wissen vermitteln können. Studenten haben eine eigene Perspektive auf die Uni, deswegen vermitteln wir die Schüler bei Bedarf in solche Programme.“
Sebastian (17) ist sich seiner Berufswahl jetzt sicher
Die Schüler kommen über ihre Beratungslehrerin Naoko Linke mit dem Talentscout in Kontakt, indem diese sie gezielt anspricht oder die Schüler durch Informationszettel neugierig werden. Sebastian Riegert hat schon einige Treffen hinter sich und ist sich nun seiner Berufswahl sicherer: „Ich wollte erst in Richtung BWL gehen, aber auch was mit Telekommunikation machen. Beim Talentscouting haben sich dann auch Möglichkeiten für ein Duales Studium herauskristallisiert“, sagt der 17-Jährige.
Die ein Jahr ältere Franziska Böhme hat erst ein Treffen absolviert, heute soll das zweite folgen. „Zunächst war es nur ein Kennenlernen, wer ich bin und was ich will. Ich möchte gerne erfahren, was mich an der Uni so erwartet und den größtmöglichen Einblick bekommen“, sagt die Elftklässlerin. Was sie schon weiß: Nach dem Abitur will sie Politikwissenschaft studieren.