Duisburg-Grossenbaum. . Im September hat Graffiti-Künstler Marten Dalimot die Unterführung des S-Bahnhofs verziert. Jetzt geht die Kunst kaputt – wegen feuchten Wänden.
Der große Baum in Großenbaum löst sich von den Wänden. Nach nur knapp viereinhalb Monaten ist es vorbei mit der schönen Zugreise durch die Jahreszeiten im S-Bahnhof Großenbaum.
Das Graffito von Profi-Sprayer Marten Dalimot sollte eigentlich den Wirtschaftsbetrieben helfen, Geld zu sparen. Das legale Graffito dient als Prävention gegen illegale Sprayer, die bestehende Kunst eigentlich respektieren und nicht verunstalten.
Für das Mauerwerk ist die Deutsche Bahn zuständig
Dass sich die Kunst nun von selbst verabschiedet, war nicht vorherzusehen. „So wie es aussieht, liegt es an feuchten Wänden und nicht etwa an einer fehlenden Grundierung“, sagt Silke Kersken von den Wirtschaftsbetrieben. „Wir haben direkt Kontakt mit der Deutschen Bahn aufgenommen, die für das Mauerwerk der Unterführung zuständig ist. Es muss jetzt besprochen werden, was unternommen werden kann.“
Klar ist, dass die Wirtschaftsbetriebe das Graffiti wieder erneuern oder sogar ganz neu aufsprühen lassen wollen. „Was letztendlich gemacht werden kann oder muss, entscheidet der Künstler. Aber zunächst müssen die Wände trocken gelegt werden. Bis dahin bleibt es, wie es ist.“
VRR-Prüfer waren wohl vor der Verschönerung da
An einigen Stellen sind richtige Kalkrinnsale zu erkennen, wo das Wasser die Fugen entlang läuft. An anderen Stellen ist das Bild aufgeplatzt. „Das ist total ärgerlich“, sagt Kersken. „Vor allem, weil das Graffito gut angekommen ist.“
Umso verwunderlicher ist das Ergebnis des letzten Stationsberichts des VRR. Da wurde der S-Bahnhof Großenbaum erneut als „nicht akzeptabel“ eingestuft. Bewertet wurden Zugänge und Bahnsteige nach Funktion, Sauberkeit und nach Verunstaltung mit Graffiti. „Es kann nur sein, dass die Bewertung vor der Verschönerung im September letzten Jahres stattgefunden hat“, wundert sich Kersken. „Anders kann ich mir das nicht erklären.“ Für die Sauberkeit, für die die Wirtschaftsbetriebe auch zuständig sind, gab es ein „noch akzeptabel.“