Großenbaum/Rahm. Der 53-Jährige wechselt nach 21 Jahren als Pfarrer in Mettmann in die Evangelische Kirchengemeinde Großenbaum/Rahm. Ein Neuanfang mit Erfahrung.

Es ist dunkel, sehr dunkel. „Wo sind denn hier die Lichtschalter?“, fragt sich Ernst Schmidt beim Gang durch die Versöhnungskirche in Großenbaum. Bis auf ein paar kleine Lichter, die im Gang angehen, tut sich nichts. „Egal, dann muss es eben so gehen.“ Ernst Schmidt ist entspannt. „Ich lerne hier ja gerade erst alles kennen“, sagt er und blickt dabei fragend auf den ihm gerade in die Hand gedrückten Schlüsselbund. Ernst Schmidt ist der Neue. Am 1. April tritt der 53-Jährige offiziell die Nachfolge von Pfarrerin Anke Bender in der Evangelischen Kirchengemeinde Großenbaum-Rahm an.

Aufgewachsen in Buchholz

„Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe“, sagt der verheiratete Familienvater von drei Kindern. „Ich habe mich ja bewusst auf diese Stelle beworben.“ Für Schmidt ist der Neuanfang eine Herausforderung, die er nach 21 Jahren als Pfarrer in Mettmann nur zu gerne annimmt. „Es ist ein Neubeginn mit viel Erfahrung im Gepäck.“

Der Duisburger Süden ist für Ernst Schmidt zudem kein unbekanntes Terrain. Aufgewachsen ist er in Buchholz, das Abitur hat er am Steinbart-Gymnasium gemacht, seine Mutter und Schwiegermutter leben hier und seine Frau arbeitet als Grundschullehrerin in Stadtmitte. „Ich freue mich, zurück in meine alte Heimat zu kommen.“ Nach dem Zivildienst studierte Schmidt an verschiedenen Universitäten, absolvierte Auslandssemester in Schottland und ein Praktikum in North Carolina. Im Februar 1997 trat er die Stelle als Pfarrer in Mettmann an.

Angesprochen haben den 53-Jährigen vor allem die Aufgaben, die der Duisburger Gemeinde bevorstehen: „Wir müssen die Gemeinde zukunftstüchtig aufstellen. Das bedeutet eine Intensivierung der Kooperation mit Nachbargemeinden, die gut gewachsene Ökumene zu pflegen und die besonderen Merkmale von Großenbaum und Rahm herauszustellen“, sagt Schmidt.

Motorrad-Gottesdienste in Mettmann

Um diese erst einmal kennenzulernen, will der Pfarrer in den kommenden Monaten die zahlreichen Gruppen und Kreise besuchen, sich dort umsehen, um dann eigene Ideen einzubringen. So ist zum Beispiel in Mettmann sein Hobby – das Motorradfahren – zu einer festen Instanz geworden. Zweimal im Jahr findet dort ein Motorrad-Gottesdienst statt.

Und auch die Nachwuchsarbeit liegt ihm sehr am Herzen. In den nächsten Wochen ist Ernst Schmidt noch voll in Mettmann eingebunden, bis er Ende März mit seiner Frau das Pfarrhaus in Rahm-West bezieht. Seine beiden erwachsenen Töchter sind längst aus dem Haus und ob sein 18-jähriger Sohn mit in den Duisburger Süden zieht, steht noch nicht fest. „Da ist er ganz frei in der Entscheidung. Mal sehen, ob die Aussicht auf saubere Wäsche und einen täglich gefüllten Kühlschrank das Rennen macht.“

Ernst Schmidt freut sich auf jeden Fall auf Großenbaum. „Und bis zum 1. April habe ich auch herausgefunden, wie das Licht in der Kirche angeschaltet wird...“