Duisburg-Serm. . Mit der Sparkasse ging die überdachte Haltestelle Am Lindentor. Bus-Fahrgäste wollen neuen Unterstand. Aber die DVG sieht keine Möglichkeit.
Der eiskalte Wind, gemischt mit peitschenden Regenschauern, passte geradezu ideal zum Termin mit Bernd Baumann (CDU) und Rainer Kreh (Bürgerverein). So illustrierte das Wetter anschaulich, wie sehr die Sermer das Bus-Wartehäuschen an der Haltestelle „Serm Kirche“ vermissen, das im Spätherbst des vergangenen Jahres im Zuge der Aufgabe der Sparkassen-Filiale abgerissen wurde. Jetzt steht an der Stelle des früheren DVG-Unterstands an der Straße Am Lindentor nur noch ein provisorisch aufgestelltes Haltestellenschild. Doch die Sermer arbeiten darauf hin, dass ein Ersatzhäuschen kommt.
Bis zum Abriss gegen Jahresende bot das Bus-Wartehäuschen an dieser Haltestelle Schutz für die Fahrgäste der Linie 946, die von dort aus die Busse in beide Richtungen (Huckingen und Großenbaum) nutzen. Rainer Kreh führt aus: „Die Bus-Linie wird von den Sermern genutzt, um ihre Einkäufe in den Supermärkten der angrenzenden Stadtteile zu erledigen oder auch, um Arzttermine in Huckingen wahrzunehmen.“
Auch sei diese Verbindung mit der direkten Anbindung an die U79 wichtig für die Erreichbarkeit der Duisburger (und Düsseldorfer) Innenstadt. Bernd Baumann ergänzt, dass auch die Busse, die morgens die Schulzentren im Duisburger Süden anfahren, stark frequentiert sind.
Der neue Eigentümer will keine Haltestelle mehr
Aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung, die den aktuellen Zustand bemängelten, haben Kreh und Baumann die Initiative ergriffen und selbst Vorschläge erarbeitet, wo das neue Schutzhäuschen errichtet werden könnte. Der bisherige Platz entfällt, da der neue Eigentümer des ehemaligen Sparkassen-Areals auf seinem Grundstück kein derartiges Bauwerk duldet. Das war ja auch der Grund für den Abbau.
Kreh und Baumann können sich vorstellen, einige Meter weiter vor dem nächsten Wohnhaus die Haltestelle mit dem Schutzunterstand einzurichten: „Der Bürgersteig ist da breit genug, und die ersten Wohnungen befinden sich im Hochparterre. Da steht dann keiner vor dem Fenster rum.“ Auch das Wiesenstück gegenüber der Grundschule würde ausreichend Platz für ein Wartehaus bieten. Ein Platz ist für Baumann der Favorit unter den Möglichkeiten: „Direkt vor der Grundschule gibt es auch noch eine gute Möglichkeit. Der Vorteil ist, dass es sich dabei um ein städtisches Grundstück handelt.“
Auch Nutzer des Sparkassen-Busses würden profitieren
Die Sparkasse möchte Kreh auch mit in die Pflicht nehmen: „Ein Stück weit neben der Haltestelle, an der Westseite vor dem Feld, hält zweimal in der Woche der mobile Sparkassenbus. Die Kunden würden auch von einer Lösung profitieren.“
Die beiden Sermer wollen mit der DVG im Gespräch bleiben. Baumann bestätigt, dass sich die Verantwortlichen dort um eine Lösung bemühen: „Keiner kann ein Interesse daran haben, die Leute im Regen stehen zu lassen.“
<<< DVG: FAHRPLÄNE MÜSSTEN GEÄNDERT WERDEN
So optimistisch wie die Sermer betrachtet die DVG die Angelegenheit nicht. Wie eine Konzernsprecherin auf Anfrage der Südredaktion mitteilt, gebe es „aktuell keine vernünftige Alternative, das Wartehäuschen an anderer Stelle aufzustellen, ohne dabei Fahrpläne et cetera anzupassen.“
Das Fazit der DVG: „Uns bleibt also erstmal keine andere Möglichkeit, als die Situation so zu akzeptieren.“
Trotzdem signalisiert die DVG aber auch weiterhin Gesprächsbereitschaft zum Thema mit den Sermern.