Duisburg-Rahm. . Das fordert die Initiative Rahmer Bach. Außerdem sollte die Böschung erhöht werden um künftiges Hochwasser nach starken Regenfällen zu vermeiden.

„Schon wieder. Das war ja zu erwarten.“ - So lauteten die ersten Gedanken von Wilfrid Braun, als das Hochwasser den Rahmer Bach überschwemmte. Der nächste Gedanke: Die Situation könnte auch ganz anders aussehen. Wilfrid Braun ist Teil der Initiative Rahmer Bach und fordert von den Wirtschaftsbetrieben: „Das Bachbett muss saniert werden.“ Als Vorbild sieht er den Teil des Baches, der in Angermund liegt. Mit Baggern wurde der Bach dort vergrößert.

Verbreitung des Rahmer Bachs ist nicht möglich

„In Düsseldorf fließt der Bach richtig lebendig“, sagt Wilfrid Braun. Mit einer Verbreiterung würde der Bach viel mehr Wasser fassen und nicht so schnell überlaufen, ist sich Braun sicher. Die Duisburger Wirtschaftsbetriebe lehnen das jedoch ab. „Die Gegebenheiten vor Ort lassen einen breiteren Bach leider nicht zu. Die Straße Am Thelenbusch schließt direkt an den Rahmer Bach an und ist an dieser Stelle auch recht schmal, so dass hier kein Platz für eine Verbreiterung ist“, sagt Sarah Lampe, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe Duisburg. Auch eine Vertiefung des Bachbetts ist kein Thema. „Es ist so, dass der Rahmer Bach auf der Strecke zwischen dem Straßendurchlass an der Angermunder Straße und dem Autobahndurchlass der A 524 nur ein Sohlgefälle von 0,8 Promille aufweist. Wird der Bach nun vertieft, fließt das Wasser noch schlechter ab“, sagt Lampe.

Klaus Klingen, Wilfird Braun und Norbert Micken (von links) machen die Wirtschaftsbetriebe für das Hochwasser verantwortlich.
Klaus Klingen, Wilfird Braun und Norbert Micken (von links) machen die Wirtschaftsbetriebe für das Hochwasser verantwortlich. © Zoltan Leskovar

Ein Wehr soll eigentlich dafür sorgen, dass im Falle einer Trockenphase genug Wasser in den Rahmer Bach fließt. Wenn Hochwasser droht, muss das Wehr geschlossen werden. Genau das sei aber nicht passiert, wirft Wilfrid Braun den Wirtschaftsbetrieben vor. „Als ich zum Wehr gegangen bin, floss da Wasser durch. Ich habe dann direkt die Wirtschaftsbetriebe angerufen“, sagt Braun. Ein Mitarbeiter hätte gesagt, dass Sandsäcke vor dem Wehr gestapelt hätten werden müssen, aber auch das sei nicht passiert. Die Wirtschaftsbetriebe widersprechen dem Vorwurf: „Das Wehr wurde rechtzeitig geschlossen“, heißt es auf Anfrage der Süd-Redaktion. Bei dem Wehr handele es sich aber um eine Drossel, nicht um eine vollständige Absperrung, so dass immer eine gewisse Wassermenge durchfließe.

„Das Problem ist, dass das Wehr v-förmig ist und das Wasser mit viel Energie raus schießt“, sagt Wilfrid Braun. Die Initiative Rahmer Bach hätte deshalb gerne eine Berechtigung, das Wehr selbst zu schließen, wenn der Wasserstand zu hoch steigt. Eine solche Berechtigung gibt es aber bisher nicht und wird auch nicht geplant. Die Wirtschaftsbetriebe sehen keine Notwendigkeit.

Initiative: Böschung ist zu niedrig

Die Initiative kritisiert außerdem, dass die Böschungen am Rahmer Bach zu niedrig seien. Hier soll sich etwas ändern: „Auflandungen im Bachbett werden entfernt und die Böschung erhöht“, sagt Lampe über die aktuellen Pläne. Außerdem werde die Verbindung zwischen dem Rahmer Bach und dem Dickelsbach zurückgebaut, so Lampe.

Im Laufe des Monats wollen die Wirtschaftsbetriebe das Wasser des Rahmer Bachs auswerten und anschließend prüfen, welche weiteren Maßnahmen möglich sind.