Duisburg-Mündelheim. . Mündelheimer zieht Parallelen zur unendlichen Geschichte des Berliner Flughafens. Die Wassermassen des Rhein-Hochwassers flößen ihm Respekt ein
„Als wir am Sonntag den Rheinpegel beobachteten, bekamen wir großen Respekt vor den Wassermassen und seiner Kraft. Um so beschämender ist es, dass der Bau des neuen Deichs nicht weitergeführt wird“, so Hermann Welz. „Hoffentlich bekommen wir Anwohner keine nassen Füße, weil die zuständigen Behörden mal wieder schlafen“, kritisiert der Mündelheimer.
Der Baufortschritt des neuen Deichs zwischen Wittlaer und Ehingen erinnert den Anwohner der Straße Zum Grind an die unendliche Geschichte des Berliner Flughafens. „Beide Projekte wurden mit viel Trara begonnen, die Zeitpläne immer wieder über den Haufen geworfen und die Kosten explodieren“, kommentiert Welz.
Bis zur Krone des alten Deichs
„Das aktuelle Hochwasser steht bis an die Krone des alten Deichs, aber der Weiterbau des rückverlegten Deichs ist nicht absehbar. Wurde im Beisein hochrangiger Politiker noch 2017 versprochen, dass die Fertigstellung 2021 erfolgen soll, ist es jetzt seitens der Verantwortlichen ganz still geworden“, führt der Leser weiter aus.
Klar ist, dass der 6,7 Kilometer lange Deich zwischen Düsseldorf-Wittlaer und Ehingen nicht nur später fertig wird, sondern auch mehr kostet als berechnet: nämlich mindestens 70 Millionen statt 57 Mio Euro.
Bei Hochwasser kann der Rhein künftig 60 Hektar überfluten
Der Deich wird zurückversetzt, um Fläche zu gewinnen. Bei Hochwasser kann der Rhein künftig 60 Hektar überfluten. Außerdem fehlt bislang ein sogenannter Deichrettungsweg. Über einen solchen Weg kann im Notfall Befestigungsmaterial, also zum Beispiel Sandsäcke, herangeschafft werden.
Nun hoffen die Mündelheimer, dass der alte Deich das aktuelle und auch die nächsten Hochwasser übersteht. In den kommenden Tagen rechnet das Wasser- und Schifffahrtsamt mit einem weiteren Anstieg des Pegels.