Duisburg-Huckingen. . Auf der größten Baustelle des Duisburger Südens geht es voran: 180 Meter Kanal sind fertig. Ein Ende der Einbahnstraße ist jedoch nicht in Sicht.
Der erste Abschnitt ist fertig, obwohl drumherum noch die Baugerüste, Material, Maschinen, all das stehen. Und dem Betrachter eher sagen: Wann geht es hier weiter? Wer aber denkt, an der Mündelheimer Straße herrscht Stillstand, der irrt: Auf der größten Baustelle des Duisburger Südens wird gegraben, gebaut, hier passiert etwas, Tag für Tag, an fünf in der Woche. Nur eben vielfach unter der Erde, unbemerkt von den Anwohnern, den Autofahrern, Fußgängern. Mittlerweile können die Verantwortlichen vermelden: „Der erste Abschnitt ist fertig“, so Severin Hagmans, Bauleiter der Wirtschaftsbetriebe über die 4,6 Millionen Euro teure Maßnahme.
Der erste Abschnitt, damit meint Hagmans das Teilstück zwischen der Hausnummer 88 und der Kaiserswerther Straße. 180 Meter Kanalbau, in
geschlossener Bauweise. An der Kreuzung zur Kaiserswerther Straße ist dabei auch längst Großes entstanden: Ein Blick in die Grube zeigt den so genannten Hauptsammler – mit einem Durchmesser von 2,10 Metern. Dort komme das Abwasser von 40 000 bis 50 000 Menschen an, schätzt Hagmans grob. Und er weiß auch: „Bei Regenereignissen ist er komplett voll mit Wasser.“
Die Vorrangschaltung für die Rettungsdienste läuft ganz gut
Von den Anliegern gebe es bislang keine Beschwerden, sagen die Wirtschaftsbetriebe. Und auch die so genannte Vorrangschaltung – per Funk löst die Leitstelle Grünes Licht an der Ampel zur Kaiserswerther Straße aus, so dass der Verkehr schneller abfließt und Feuerwehr und Rettungskräfte passieren können – laufe ganz gut.
Und läuft es denn auch mit den zeitlichen Planungen gut, liegt der Baustellen-Fortschritt im Zeitrahmen? Das wohl eher nicht. „Das Vortriebverfahren liegt etwas zurück“, berichtet Hagmans. Und er fügt hinzu: „Die Firma Heckmann will das aber durch Mehrarbeit wieder aufholen.“
Der Wechsel der Fahrbahnseiten erfolgt Ende 2017
Im Schnitt 15 bis 20 Heckmann-Mitarbeiter arbeiten montags bis freitags auf der Baustelle. Die sogenannte Vortriebskolonne des Hammer Bauunternehmens legt dann auch mal Zehn- bis Zwölf-Stunden-Tage ein.
Der geplante Wechsel der Fahrbahnseiten von der südlichen auf die nördliche soll Ende des Jahres erfolgen, schätzen die Verantwortlichen. Ein Ende der Einbahnstraßenregelung ist aber nicht so bald in Sicht: Bis Anfang 2019 wird der Verkehr über die Mündelheimer Straße im Einbahnstraßensystem
geführt. „Nach und nach werden wir dann auch die Haushalte umschließen. Alles, was wir jetzt schon umschließen können, werden wir auch durchführen“, sagt Severin Hagmans. Der Zugang zum Marktplatz soll bis zum Ende der Baumaßnahme immer gewährleistet sein.
Der alte Kanal stammt noch aus dem Jahr 1932
Der Großteil der Arbeit ist übrigens in die Planungsphase geflossen. „Das liegt unter anderem auch an der vorherrschenden Infrastruktur“, erklärt Hagmans. Im Boden liegt nicht zuletzt eine Vielzahl Ampelkabel, Leitungen von Wasser, Gas, Fernwärme, dem Kabelanschluss oder der Telekom.
Das Ziel nach all der Arbeit, dem Bauen: 843 Meter neuer Kanal zwischen Kaiserswerther Straße und Düsseldorfer Landstraße. Neu verlegt, in offener und geschlossener Bauweise. 843 Meter Kanal als Ersatz für den in den Jahre gekommenen alten. Der stammt nämlich noch zu großen Teilen aus dem Jahr 1932.