Duisburg-Süd. . Ascheplätze seien nicht mehr zeitgemäß, argumentiert die CDU. Die TuS Mündelheim spielt als einziger Verein im Süden schon auf künstlichem Grün.
Kunstrasenplätze für alle Sportvereine im Duisburger Süden – wenn es nach der CDU ginge, dann sollte das genau so kommen. Einen entsprechenden Antrag brachte die CDU in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung zur Abstimmung. Dafür stimmten neben der Union auch die SPD und die Grünen, dagegen Junges Duisburg und die parteilose Hannelore Bange. Manfred Helten von der CDU begründete: „Im Vergleich zum Duisburger Norden werden die Vereine im Süden komplett übersehen.“ Helten sprach auch von „Ascheplätzen, die heute nicht mehr zeitgemäß sind“. Sein Appell: „Wir haben Handlungszwang.“
Das, worum es der CDU geht: Sie wollen für alle grundsätzlich dieselben Voraussetzungen schaffen. Denn schließlich leisten auch die Vereine im Süden Integrationsarbeit und Jugendförderung. Und doch: Mitglieder langfristig an einen Verein zu binden, gelingt immer weniger. Die Vereine im Süden hätten große Probleme, so Helten weiter.
Kunstrasen gibt es im Süden nur bei einem Verein
Für die Turn- und Sportgemeinschaft Mündelheim 1970 sieht es seit dem vergangenen Herbst so ganz anders aus. Als einziger Verein im Duisburger Süden dürfen die Fußball-Spieler am Rheinheimer Weg seit dem 1. Oktober auf Kunstrasen, auf künstlichem Grün ihrem Hobby
nachgehen. „Unsere Spieler waren alle ganz begeistert“, erinnert sich Gerlinde Johanning, Vorsitzende des Vereins.
Wurden sämtliche Spiele der knapp 330 Mitglieder der Fußball-Abteilung zuvor noch auf roter Asche ausgetragen, können sie jetzt auf grünem Kunststoff Tore schießen. „Es ist so viel sauberer, ein ganz anderes Gefühl, und auch nicht so verletzungsintensiv“, weiß Gerlinde Johanning. Sie fügt hinzu: „Es war ein Wunsch der Fußballer, aber so richtig haben wir nie daran zu glauben gewagt“, berichtet Gerlinde Johanning von den ersten Gedanken an einen Kunstrasenplatz.
Mit Asche haben sie keine guten Erfahrungen gemacht
Schließlich: Mit seinem Ascheplatz hatte der Verein in der Vergangenheit keine guten Erfahrungen gemacht. „Im Winter konnte der Platz x-mal nicht bespielt werden, im Sommer hat es total gestaubt“, so Gerlinde Johanning. Sie spricht für den Verein, wenn sie sagt: „Wir hoffen dadurch natürlich auch auf einen Mitgliederzuwachs.“
Stolz ist die Vorsitzende und erst recht der gesamte Verein auf die Leistung, die hinter dem Projekt Kunstrasen steckt: Mit einem Eigenanteil von 50 Prozent hat die TuS Mündelheim Anschaffung, Bau und Einrichtung des Platzes finanziert. „Wir haben sehr viel in Eigenleistung erreicht“, sagt Gerlinde Johanning und spricht stellvertretend für die anderen Vereinsmitglieder. Das geschah etwa über verschiedene Umlagen, aber auch durch die Unterstützung von Sponsoren.
Dass es nun den anderen Vereinen im Süden auch so geht, das ist der CDU-Fraktion wichtig. In ihrem Antrag hat sie den Oberbürgermeister darum gebeten, „geeignete Maßnahmen einzuleiten, um die Fußballvereine im Duisburger Süden zeitnah mit Kunstrasenplätzen auszustatten.“