Duisburg-Buchholz/Homberg. Kunst macht Wohnbebauung Platz: Nach Jahrzehnten an der Lüderitzallee zieht die Plastik um. Neuer Standort auf der anderen Seite des Rheins.

Ein Kunstwerk verlässt den Duisburger Süden: Die Plastik von Erich Reusch, die bis zum Abriss des Aus- und Fortbildungszentrum der Stadt auf dem Schulhof der ehemaligen Grundschule Lüderitzallee stand, zieht um. Ihr neuer Standort befindet sich auf der anderen Seite des Rheins: Die Plastik wird auf dem Schulhof der Erich-Kästner-Grundschule in Homberg aufgestellt.

Vier Meter hoch und elf Meter breit ist das Konstrukt aus Stahl und Kunststoff, das seit 1971 in Buchholz gestanden hatte. Das klingt monumentaler, als es aussieht: Denn die Skulptur besteht aus großen Säulen, die auf kleinen aufsetzen. Dazwischen ist viel Luft. Oder: Raum.

Reusch ist bekannt für seine dezentralisierten Skulpturen

Denn diese Reduzierung auf ein Minimum ist ein Charakteristikum der dezentralisierten Skulpturen des Künstlers Reusch: Er will dadurch Spannungsfelder erzeugen, dass, wie er selbst schreibt, „der an sich unbegrenzte, endlose Raum“ sich „in einen konkreten und unverwechselbaren Ort verwandelt“. Deshalb steigen seine Skulpturen auch buchstäblich von ihrem gleichermaßen sogenannten wie konkreten Sockel herab: Sie sind somit sockellos, schweben sozusagen im Raum.

Im September verließ Reuschs Skulptur ihren jahrzehntelangen Standort. Im Anschluss an ihre Restaurierung durch die Duisburger Firma Die Schmiede wird sie nun an ihrem neuen Standort in Homberg aufgestellt. Der Künstler selbst ist damit einverstanden.

Statt Kunst kommt nun Wohnbebauung

Die Kosten für Restaurierung und Umzug werden aus dem Erlös des Grundstücksverkauf an der Lüderitzallee bezahlt. Auf dem Gelände soll Wohnbebauung entstehen: Bis zu 22 Wohneinheiten sind dort geplant; Einfamilien- und Doppelhäuser in offener Bauweise.

Das Aus- und Fortbildungszentrum selbst ist zwischenzeitlich ebenfalls umgezogen: in die ehemaligen Räume der VHS in der Stadtmitte gezogen.