Duisburg-Mündelheim.. Seit fast einem Jahr ist die Radarfalle in Betrieb. Die Unfallstatistik belegt, dass Autofahrer nicht unbedingt vor dem Blitzgerät zurückschrecken.
Im Dezember steht die Blitzer-Säule auf der Bundesstraße 288, vor der Kreuzung Uerdinger Straße in Fahrtrichtung Krefeld, seit einem Jahr. Allein in den ersten 48 Stunden wurden dort 352 Raser erfasst. Doch wie sieht es knapp ein Jahr später aus? Die Süd-Redaktion hat bei Stadt und Polizei nachgefragt. Hat die Radarkontrolle etwas bewirkt? Eine Bilanz.
Seit dem 13. Dezember vergangenen Jahres steht sie da, die Blitzer-Säule – Model Poliscan Speed. Sie überwacht den Verkehr auf der Bundesstraße mit Doppelkameras in beiden Fahrtrichtungen und über mehrere Spuren. Sie kann also mehrere Fahrzeuge und Fahrspuren dank Lasertechnologie gleichzeitig erfassen. Jede halbe Sekunde kann ein Bild aufgenommen werden – bis 250 km/h. Erlaubt sind, in Höhe des Messbereiches, 70 km/h. Daran gehalten haben sich viele Autofahrer, insbesondere vor Inbetriebnahme der Anlage, nicht. Immer wieder gab es Unfälle, teils auch mit tödlichem Ausgang. Die Radarkontrolle sollte dem entgegenwirken.
Zahl der Unfälle ist gleich geblieben - aber viel mehr Schwerverletzte
Ramon van der Maat von der Pressestelle der Polizei bestätigt, dass es seit Inbetriebnahme des Blitzers keine tödlichen Unfälle auf der Bundesstraße gab. Die Zahlen der Unfallstatistik belegen aber auch, dass Autofahrer nicht unbedingt vor dem Blitzgerät zurückschrecken. Waren es von Januar bis September vergangenen Jahres, also vor Einführung der Blitzanlage, elf Unfälle mit einem Schwer- und neun Leichtverletzen, gab es im gleichen Zeitraum dieses Jahres zehn Unfälle mit vier Schwer- und 18 Leichtverletzten. Die Zahl der Unfälle ist in diesem Zeitraum also, ob Radarkontrolle oder nicht, konstant geblieben. Die Zahl der Leichtverletzen hat sich sogar verdoppelt, die Zahl der Schwerverletzen vervierfacht.
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Zurückgegangen ist dennoch die Zahl der Raser in Höhe des Blitzers. Im Dezember 2015, also im ersten Monat der Inbetriebnahme der Säule, konnte die Stadt 1987 Bilder verwerten. Seitdem ist die Zahl zurückgegangen: Im April waren es beispielsweise 988 verwertbare Fälle, im August 623. Der Raser mit der höchsten gemessenen Geschwindigkeit wurde im Juli mit 193 km/h erfasst. Seit Inbetriebnahme läuft die Anlage störungsfrei. Innerhalb des Betriebszeitraums kam es zu drei Vandalismusschäden, durch welche der laufende Messbetrieb jedoch nicht beeinflusst wurde. Dies bestätigte die Pressestelle der Stadt Duisburg. Die Einnahmeerwartungen liegen bei 277.850 Euro.