Duisburg. Die städtische Geschwindigkeitsüberwachung stellt ihre Bilanz für 2015 vor. Es wurden über 106.000 Verwarn- und Bußgelder verteilt. Der A-40-Blitzer zeigt Wirkung.

Der negative Spitzenreiter des vergangenen Jahres wurde im August auf der Ahrstraße in Beeckerwerth von einem der städtischen Blitzerwagen erwischt: In Höhe des dortigen Helios-Krankenhauses wurde der Raser in einer Tempo-50-Zone mit 130 km/h gemessen. Dies geht aus der Jahresbilanz der städtischen Geschwindigkeitsüberwachung hervor. Über 106.000 Verwarn- und Bußgeldverfahren mit Forderungen in Höhe von insgesamt über 2,9 Millionen Euro wurden eingeleitet. Das war ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2014.

Fünf Messfahrzeuge der Stadt sind derzeit im Einsatz. Das fünfte und bislang letzte wurde im Juli 2015 angeschafft. Neu sind auch die vier stationären Messanlagen im Stadtgebiet: Seit Mai 2015 steht eine Blitzer-Stele auf der Essenberger Seite der A-40-Rheinbrücke, im Dezember 2015 folgten jene an der B 288 in Mündelheim sowie an der Duisburger Straße in Alt-Hamborn. Seit Januar 2016 ist auch die Stele an der Friedrich-Ebert-Straße in Rheinhausen-Mitte scharf.

"Blitzerwagen" sind fast jeden Tag in der Woche im Einsatz

„Die Zahl der Messstellen, die unsere Teams im gesamten Stadtgebiet regelmäßig anfahren, hat sich auf 836 erhöht“, sagt Jörg Merten. Der 50-Jährige ist seit 2008 Sachgebietsleiter für die städtische Verkehrsüberwachung. 25 seiner über 80 Mitarbeiter kümmern sich in den „Blitzerwagen“ an sechs Tagen in der Woche (jeweils 15 Stunden im Zweischichtbetrieb) um die Geschwindigkeitskontrollen. In 2015 nahm die Stadt rund 1,71 Millionen Euro durch Verwarngelder und 1,23 Millionen durch Bußgelder ein. Bußgelder werden fällig, wenn der Ertappte mindestens 21 km/h schneller als erlaubt unterwegs war.

Auffällig: Während die Einnahmen durch Verwarngelder im Vergleich zu 2014 (1,78 Mio Euro) leicht rückläufig waren, gab es bei den Bußgeldern (2014: 713 000 Euro) einen deutlichen Anstieg zu verzeichnen. Insgesamt wurden 5140 Messaktion durch die Stadt durchgeführt (Vorjahr: 4880).

Kontrollpunkt an der A40 hat sich herumgesprochen

Von den über 106 000 Verfahren, die eingeleitet wurden, entfielen 15 821 auf die A-40-Blitzerstele. Inzwischen hat sich dieser Kontrollpunkt aber herumgesprochen: Lag der Anteil der ertappten Raser im Mai 2015 dort noch bei 0,3 Prozent aller vorbeifahrenden Fahrzeuge, sank dieser Wert bis Dezember auf 0,05 Prozent. „Es ist eindeutig: Die Anlage zeigt Wirkung“, so Merten.

Die Anschaffung eines sechsten Blitzerwagens sei derzeit nicht geplant, verrät der Sachgebietsleiter: „Wir sind mit unseren fünf Fahrzeugen jetzt sehr gut aufgestellt.“

Und was geschah nun mit dem 130-km/h-Raser aus Beeckerwerth? Der Duisburger erhielt ein dreimonatiges Fahrverbot, zwei Punkte und 1360 Euro Bußgeld.