Duisburg-Wedau. . In den vergangenen drei Wochen gingen so viele Besucher im Freibad Wolfssee baden wie im gesamten Sommer davor. Jetzt sind Investitionen möglich.
Der Sommer ist endgültig vorbei. Am Samstag durften die Badegäste zum letzten Mal in diesem Jahr in den Wolfssee springen – sogar ohne vorher Eintritt zu zahlen. Mit dem Endspurt ist man im Wedauer Freibad sehr zufrieden. 30.000 Gäste kamen in den vergangenen drei Wochen – so viele wie im gesamten Sommer zuvor.
Der schöne Spätsommer hat dem Freibadbetreiber DJK SV Poseidon noch mal einen warmen Geldsegen beschert. Frank Skrube, der Vorsitzende des Vereins: „Ich habe in unseren Aufzeichnungen nachgeguckt. Es gab seit Ende der 80er Jahre keinen Spätsommer, in dem es so anhaltend warm war.“
Das gute Saisonende bringt dem Verein 100.000 Euro zusätzlich ein. „Das ist natürlich super für uns. Damit können wir Rücklagen bilden und neue Investitionen planen.“
Freibad Wolfssee subventioniert das Hallenbad Neuenkamp
Bis zum Ende der Sommerferien war gerade soviel reingekommen, dass der Verein die Saison mit plus-minus-null abschließen konnte. Mit den Eintrittsgeldern, die die 30.000 Schwimmer bis dahin berappt hatten, konnten gerade einmal die Betriebskosten in den beiden Bädern, die der SV Poseidon betreibt, gedeckt werden. Das Hallenbad Neuenkamp erwirtschaftet wegen der hohen Energiekosten immer ein Minus von rund 40.000 Euro. „Bei 30.000 Besuchern am Wolfssee bleibt ein Überschuss von circa 40.000 Euro, so dass wir ausgleichen können“, erklärt Frank Skrube die Rechnung.
Nun kann er über Investitionen im Sanitärgebereich nachdenken: „Eine Behinderten-Toilette wäre notwendig.“ Eine grundlegende Renovierung der Dusch- und Toilettenanlagen hält er noch nicht für erforderlich. „Das Wichtigste ist, dass die Anlagen regelmäßig sauber gehalten werden“, so Skrube.
Er ist überrascht von der hohen Zahl der Besucher, obwohl der Schulbetrieb bereits wieder begonnen hatte: „Aber die Leute haben sich wahrscheinlich nach dem Sommer gesehnt.“ Sie haben ja auch lange genug darauf warten müssen.
Wasserrettung musste im Freibad Wolfssee in diesem Jahr oft eingreifen
In den kommenden Tagen sollen sich die Temperaturen um maximal 20 Grad einpendeln. „Das ist dann Eisdielen-Wetter. Ins Freibad gehen die Leute bei diesen Temperaturen nicht mehr“, weiß Skrube aus Erfahrung. Deshalb beginnen in dieser Woche die Aufräumarbeiten am Wolfssee. Die Abgrenzungen und Pontons werden aus dem Wasser gezogen, das Planschbecken geleert und winterfest gemacht.
Der Verein zieht eine positive Bilanz. „Ab 60.000 Besuchern sprechen wir von einer guten Saison“. Traumquoten von 120.000 Gästen wie früher mal werden heute nicht mehr erreicht.
Auffallend oft musste die Wasserrettung in diesem Jahr am Wolfssee einschreiten. In drei Fällen wurde es richtig ernst. Die Menschen drohten zu ertrinken. So musste ein syrischer Flüchtling gerettet werden. Ein Badegast erlitt beim Sprung vom Ponton einen Bandscheibenvorfall und konnte sich anschließend nicht mehr bewegen, ein älterer Herr überschätzte seine Kondition. Zum Glück ist es in allen Fällen noch mal gut gegangen – auch dies eine positive Bilanz.