NRW. In dieser Woche schnuppern die Temperaturen noch einmal an der 30-Grad-Marke. Viele Freibäder in NRW reagieren darauf und verlängern ihre Saison.
Der Sommer gibt noch einmal so richtig Gas. Das Hoch Johannes soll laut Meteorologe Andreas Neuen von Kachelmannwetter in dieser Woche Temperaturen bis zu 30 Grad bringen. Besonders der Dienstag, Donnerstag und Samstag versprechen bestes Sommerwetter. Viele Freibäder in NRW reagieren auf den starken Endspurt des Sommers und verlängern ihre Saison.
Versöhnung nach mauem Sommer
23 Grad Wassertemperatur und vielversprechende Wetteraussichten - das hat die Stadt Duisburg bewogen, ihre Freibäder in Walsum und Homberg von Mittwoch bis Freitag wieder zu öffnen. Sonntag war eigentlich letzter Badetag. Auch die Verantwortlichen vom Freibad Wolfssee in Duisburg haben sich dazu entschieden, der Sommersaison ein paar Tage mehr zu gestatten. "In dieser Woche machen wir noch einmal auf", verspricht Frank Skrube, 1. Vorsitzender des Schwimmclubs und Badbetreibers DJK Poseidon. Normalerweise ist nach dem August am Wolfssee Schluss mit dem Badebetrieb - nicht so in diesem Jahr. "Es ist das zweite Mal in zehn Jahren, dass wir zu dieser Zeit öffnen. Es stehen genug Rettungsschwimmer auf Abruf, sodass auch die Sicherheit gewährleistet ist", erklärt Skrube.
Die letzten Augustwochen und der Septemberstart hätten für einen zuvor eher mauen Sommer entschädigt. "Gerade in der letzten Ferienwoche im August war es brechend voll", berichtet der Vorsitzende. In dem Wedauer Freibad könnte so doch noch die 50.000-Besucher-Grenze gesprengt werden. "30.000 Gäste brauchen wir, um schwarze Zahlen zu schreiben", erläutert Skrube, der eine Saisonverlängerung bis Ende September theoretisch für möglich hält.
Gedanken über eine Ausdehnung der Freibadsaison haben sich die Macher des Naturbades in Mülheim nicht gemacht - schließlich hat das Schwimmbad offiziell eh bis zum 30. September geöffnet. "Natürlich freuen wir uns aber riesig über das Comeback des Sommers", sagt Dustin Radde vom Betreiber Pia. Trotz des verregneten Julis und den technischen Problemen Anfang August sei die Saison 2016 mit rund 53.000 Besuchern die Beste gewesen, seitdem die Pia Stiftung den Betrieb 2012 übernommen hat. An Spitzentagen strömten bis zu 4500 Schwimmer in das Freibad.
Minus kann noch ausgeglichen werden
Die Stadt Essen hat sich bereits vor einigen Tagen dazu entschieden, an die Saison 2016 eine Woche dranzuhängen. Eigentlich sollten die Freibäder bereits am vergangenen Wochenende schließen. Nun geht der Betrieb in den städtischen Schwimmbädern mindestens bis zum 11. September weiter. „Wenn sich die Wettervorhersagen bewahrheiten, könnten wir die Besucherzahlen vom Vorjahr erreichen“, sagt Kurt Uhlendahl, zuständiger Abteilungsleiter bei den Sport- und Bäderbetrieben. 286.599 Gäste wurden 2015 gezählt - etwa 20.000 mehr als aktuell. Mit bisher 412.266 Euro liegen die Einnahmen in den Freibädern in dieser Saison gut 42.000 Euro unter dem Vorjahresergebnis. „Das Minus könnten wir jetzt noch ausgleichen", hofft Uhlendahl.
Einen großen Aufschlag auf die Sommersaison gibt es im vom Ruwa Dellwig betriebenen Freibad Hesse, das definitiv bis zum 25. September seine Tore öffnen möchte.
Freibadsaison geht in die Nachspielzeit
Das Freibad Werne und das Wellenfreibad Südfeldmark in Bochum sind seit dem Wochenende dicht - daran ändert auch der positive Wettertrend nichts mehr. Trotzdem geht in der Ruhrgebietsstadt die Freibadsaison in die Nachspielzeit. Der Außenbereich im Hallenfreibad Höntrop steht bis zum 11, September zur Verfügung.
In Hagen wurde bis Montagmittag über eine Verlängerung diskutiert. Um 13 Uhr teilte Dirk Thorbow, Pressesprecher bei Hagenbad, die Entscheidung mit: "Das Erlebnisbad Hestert bleibt weiterhin geöffnet. Hier können wir kurzfristig auf die Wetterlage reagieren." Die Saison im Familienbad Hengstey ist wie ursprünglich geplant beendet.