Wedau.. Etwa tausend Cosplayer kamen am Wochenende zur Tropicon am Freibad Wolfssee. Mit dabei war auch ein Superstar der Szene: Knitemaya aus Australien.

Hunderte Besucher tummeln sich am Samstag auf den Wiesen des Freibads Wolfssee. Eigentlich nichts Besonderes, wenn da nicht ihre Outfits wären: bunte Perücken, extravagante Outfits und viel Make-up. Der Grund für diesen kuriosen Auflauf ist die erste Tropicon der „Unser Sommer am See“-Reihe. Der Freibadbetreiber DJK Poseidon und die Südredaktion haben Cosplayer nach Duisburg eingeladen.

Extra aus Australien angereist: Knitemaya, Star der Szene.
Extra aus Australien angereist: Knitemaya, Star der Szene. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool

Während manche Gäste sich bei Gruppenspielen besser kennenlernen oder ihr Wissen bei Foto-Workshops auffrischen, holen sich andere Tipps zum perfekten Outfit bei Cosplayerin Knitemaya. Sie ist ein absoluter Superstar in der Szene und hat für die Tropicon den halben Erdball überquert: Sie ist aus Australien angereist. Die Gäste am Wolfssee können mit ihrem Idol quatschen, Selfies machen oder Autogramme abstauben. Für viele ein besonderes Erlebnis. Als ein Mädchen Knitemaya im pinken Manga-Outfit gegenübersteht, fängt es an zu zittern: „Es ist einfach unglaublich, Dich zu sehen!“, freut sie sich. Knitemaya ist diese Aufregung nach Jahren immer noch nicht gewöhnt: „Es ist einfach schön, die Leute mit meinem Hobby zu inspirieren.“ Die Cosplayerin sieht am Samstag die verrücktesten Kostüme mit teils sehr ausgefallenen Accessoires. Ein Mädchen führt ihre Freundin an einer Hundeleine spazieren, andere tragen Gasmasken und Waffen-Imitate bei sich.

Fotoshootings am Strand des Freibads Wolfssee

Der Trend Cosplay kommt ursprünglich aus Japan.
Der Trend Cosplay kommt ursprünglich aus Japan. © Funke Foto Services | Funke Foto Services

Das Hobby Cosplay kommt ursprünglich aus Japan. Menschen verkleiden sich als Charaktere aus Serien, Filmen oder Comics und machen dann Fotos in ihren Kostümen. So auch am Samstag. Mehrere Fotografen haben den Strandabschnitt für sich erobert und knipsen mit ihren großen Spiegelreflexkameras die Kostümierten. Mit dabei ist auch Talea Sieckmann aus Berlin. Sie hat ein etwa zwei Meter großes, aufblasbares Einhorn mitgebracht und lässt die Cosplayer darauf posieren. „Die Strand-Location ist einfach super“, freut sich die 24-Jährige und hält ihre Kamera auf Ricarda Hamacher. Die hat sich als Leona aus dem Computer-Spiel „League of Legends“ verkleidet: rothaarige Perücke, gelbes Oberteil, orangefarbener Rock und diverse Plastik-Sonnenblumenblüten. Drei, zwei, und“, gibt Talea Sieckmann das Kommando, und die Cosplayerin öffnet die Augen und schaut in die Kamera. Die Fotografin drückt auf den Auslöser.

Wie aus dem Nichts kommen drei junge, verkleidete Männer dazu. „Das sieht ja super aus hier. Können wir ein Foto zusammen machen?“, fragt einer. Gesagt, getan, das Shooting kann weitergehen. „Das ist typisch und auch so toll an Cosplay. Man trifft immer wieder neue Leute und kommt ins Gespräch“, sagt Ricarda Hamacher aus Mülheim über ihr Hobby. Die 24-Jährige arbeitet als Steuerfachangestellte. „Cosplay ist der perfekte Ausgleich. Meine Kostüme mache ich selbst, wie die meisten anderen auch“, sagt sie.

Kostümwettbewerb für die mutigsten Gäste des Events

Ihre Kostüme fertigen die meisten Cosplayer selber an.
Ihre Kostüme fertigen die meisten Cosplayer selber an. © Funke Foto Services | Funke Foto Services

Die mutigsten Gäste nehmen am Kostümwettbewerb teil. Die Cosplayer Cat und Julia sitzen in der Jury und wissen genau, worauf sie da achten werden. „Gebügelte Cos­plays“, lacht Julia, „ungebügelte Kostüme sehen so schrecklich aus!“ „Am wichtigsten ist aber, dass man in den Spiegel guckt und sagt: Wow, das sieht gut aus. Dann ist das Outfit perfekt“, ergänzt Cat. Die beiden Freundinnen müssen es wissen. Unter dem Namen „Dirty Play­ground Cosplay“ posten sie fast täglich ein Foto ihrer Shootings online. „Es macht einfach Spaß, in andere Rollen zu schlüpfen“, sagt Julia.

Wer am Samstag genug von seiner Rolle hat, der kann das Kostüm einfach gegen ein Bade-Outfit tauschen und in den Wolfssee springen. Die Idee hatten einige der insgesamt etwa tausend Gäste.