Duisburg-Meiderich. Ein Duisburger Amateurfunker beleidigt andere Funker und will sie „nach Auschwitz schicken“. Seine Identität zu ermitteln, wird schwer.

Für einen Meidericher Amateurfunker ist der CB-Funk eine willkommene Abwechslung zum Alltag. „Ich spreche mit Leuten aus Wedau, Alt-Hamborn oder Oberhausen, über Gott und die Welt und manchmal auch über Politik“, berichtet der Duisburger. Doch jetzt haben er und andere Duisburger Funker mit einem unbekannten Gesprächsteilnehmer zu kämpfen, der seine Funkerkollegen nicht nur beleidigt, sondern auch mit potenziell verfassungsfeindlichen Aussagen um sich wirft – so sehr, dass jetzt sogar der Staatsschutz eingeschaltet wurde.

Duisburger Amateurfunker will Menschen „nach Auschwitz schicken“

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„Das ging bei widerlichen Beleidigungen los“, erinnert sich der Meidericher, „da hat er erzählt, dass er den anderen Funkern Dinge sonstwohin stecken will und was er mit den Frauen der Funker machen will“. Was dem Duisburger Funker dann aber den Kragen platzen ließ, waren die Schimpftiraden, in denen der Übeltäter einige Funkerkollegen „nach Auschwitz schicken“ wollte.

„Sowas gehört sich einfach nicht, ganz besonders nicht in Deutschland mit seiner Geschichte“, empört sich der Duisburger. Daraufhin habe er sich an die Polizei gewand, die ihn aber auf den Staatsschutz verwies. „Ich wurde ja nicht persönlich beleidigt, deswegen konnte ich auch keine Anzeige erstatten.“ Der Staatsschutz in Düsseldorf nahm die Situation auf, kurz danach bekam der Meidericher Funker Besuch von einem Duisburger Polizeibeamten.

Duisburger Funk-Übeltäter nicht ausfindig zu machen

„Der Beamte hat mir erklärt, dass der Funker irgendwo in Meiderich sitzt und nicht ausfindig zu machen ist“, ärgert sich der Meidericher. Dabei wäre es eigentlich ganz einfach, erklärt er, man müsse bloß zwei Funkwagen in Meiderich aufstellen, um den Pöbler ausfindig zu machen.

Ein Sprecher der Duisburger Polizei erklärt das Problem. „Der Duisburger, der sich bei uns gemeldet hat, wurde nicht selbst beleidigt, deswegen konnte er keine Anzeige erstatten.“ Generell rät der Sprecher zur Ruhe in vergleichbaren Fällen. Die Kapazitäten der Polizei seien häufig besser für andere Fälle zu verwenden.