Duisburg-Hamborn. . Uwe Heider ist seit 15 Jahren Bezirksbürgermeister in Duisburg-Hamborn. Ende Januar wird er offiziell seinen Rückzug aus der Politik erklären.

Hamborns Bezirksbürgermeister Uwe Heider hört auf. Er wird am 31. Januar in der Sitzung der Bezirksvertretung (Beginn 16 Uhr, Rathaus Hamborn) offiziell seinen Abschied für Ende Februar 2019 erklären. Am 28. März soll dann ein neuer Bezirksbürgermeister gewählt werden.

Uwe Heider geht mit „zwei weinenden Augen“, wie er gegenüber unserer Zeitung sagte. „Ich habe die Arbeit immer gerne gemacht, sonst wäre ich nicht seit 15 Jahren dabei.“

Der Hamborner wurde 2004 erstmals ins Amt gewählt

Die Möhnen sind los! Im Ratskeller Hamborn feierten an Altweiberfastnacht 2017 Jung und Alt. Mittendrin: Uwe Heider.
Die Möhnen sind los! Im Ratskeller Hamborn feierten an Altweiberfastnacht 2017 Jung und Alt. Mittendrin: Uwe Heider. © Udo Milbret

Der Hamborner wurde 2004 erstmals gewählt. Die Wiederwahl 2009 und 2014 war keine Frage. „Ich hätte gerne bis 2020 weitergemacht“, sagt der heute 63-Jährige. Aber: Die Gesundheit spiele nicht mehr richtig mit, zudem habe er familiäre Verpflichtungen, die viel Zeit und Kraft kosten. Und deshalb macht er knapp zwei Jahre vor dem eigentlichen Termin Schluss, den er sich selbst stets gesetzt hatte. Denn 2020 ist er 65, also im regulären Rentenalter.

1984 trat Uwe Heider in die SPD ein. Seit 1994 ist er als Politiker aktiv. Vor dem sozialdemokratischen Engagement war er als Gewerkschafter im Einsatz und spürte da: „Man muss in die Politik gehen, wenn man was verändern will.“ Gesagt, getan. Noch heute habe er viele Ideen, sagte er. Deshalb wird er sich auch nicht ganz zurückziehen: „Ich bleibe noch im Ortsverein tätig“, stellt Uwe Heider klar. Nur eben der aktiven Politik wird er den Rücken kehren.

Er musste auch herbe Kritik ertragen

Die öffentliche Toilettenanlage im Rathaus Hamborn an der Duisburger Straße in Duisburg,wurde am 16.03.2018 nach umfangreicher Sanierung wieder geöffnet.Bezirksbürgermeister Uwe Heider zeigt die renovierte Herrentoilette.
Die öffentliche Toilettenanlage im Rathaus Hamborn an der Duisburger Straße in Duisburg,wurde am 16.03.2018 nach umfangreicher Sanierung wieder geöffnet.Bezirksbürgermeister Uwe Heider zeigt die renovierte Herrentoilette. © Udo Gottschalk

Uwe Heider ist gelernter Heizungs- und Lüftungsbauer. Später schulte er zum Elektriker um und arbeitete in der Funktion ab 1980 auf dem Pütt, bis er in die sogenannte Anpassung ging.

Als Bezirksbürgermeister verstand er sich als Mittler zwischen Politik und Bürger sowie Politik und Verwaltung. Er kennt viele Menschen im Stadtteil persönlich. Und die Menschen kennen und schätzen ihn als Ansprechpartner. Er hat – wie es so schön heißt – im Laufe der 15 Jahre auf vielen Hochzeiten getanzt, buchstäblich und im übertragenen Sinne.

In diesem Jahr wird es keinen Neujahrsempfang geben

Blumenzwiebel pflanzten am Hamborner Rathaus, v.l. Karl-Heinz Neumann , Uwe Heider, Bernd Kanthak (Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe) und Jürgen Nattkamp im Jahr 2007.
Blumenzwiebel pflanzten am Hamborner Rathaus, v.l. Karl-Heinz Neumann , Uwe Heider, Bernd Kanthak (Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe) und Jürgen Nattkamp im Jahr 2007. © Udo Milbret

Er hat an vielen Veranstaltungen teilgenommen und packte mit an, wenn es nötig war oder gewünscht wurde. So pflanzte er beispielsweise Bäume, sprach Ehrungen aus, empfing Vereinsmitglieder, diskutierte mit den Menschen. Letzteres selbst dann, wenn man ihn angriff – wie in Sachen Factory-Outlet-Center Hamborn. Dafür hatte er sich stark gemacht und musste viel Kritik einstecken.

Weil Uwe Heider ausscheidet, wird es keinen Neujahrsempfang geben. Und die Jecken werden ihn Rosenmontag auch nicht mehr als Bezirksbürgermeister begrüßen können.

Die Gerüchteküche brodelt – ein Kommentar von Gregor Herberhold

Nach Informationen unserer Zeitung gibt es mehrere Bewerber für das Amt des Hamborner Bezirksbürgermeisters. Nicht ausgeschlossen, dass darunter auch ein Kandidat ist, der nicht aus der SPD kommt, der der Amtsinhaber angehört (SPD).

Bislang handelt es sich nur um Gerüchte, die wohl kaum jemand öffentlich kommentieren möchte. Erst recht nicht diejenigen, die im Gespräch sein sollen. Aber: An Gerüchten ist bekanntlich mitunter ein Funke Wahrheit. Es wird also spannend.