Hamborn. . Seit zehn Jahren ist der 58-jährige Uwe Heider nun Bezirksbürgermeister. Er möchte nach der Kommunalwahl im Mai nochmal für das Amt kandidieren. Er hofft, dass in der nächsten Wahlperiode das Factory-Outlet-Center und das Altmarkt-Center gebaut werden.

„Wenn wir das Altmarkt-Center und das Factory-Outlet-Center nicht bauen, dann kommen in den nächsten 20 Jahren keine Investoren mehr!“ Mit dieser Erkenntnis endet die zweite Amtszeit des Hamborner Bezirksbürgermeisters Uwe Heider im kommenden Mai.

Der heute 58-Jährige ist sich sicher: Scheitern diese beiden Großprojekte, sagen sich Investoren, „die kriegen in Duisburg doch nix hin“ und suchen sich andere Orte für ihre Projekte, ist sich der Bezirksbürgermeister sicher. Eine weitere Erkenntnis: „Bei allem, was man durchsetzen möchte, muss man die Menschen mitnehmen.“ Damit spricht er auf den Fehler der Politik an, das Outlet-Center auch im Bereich der Zinkhütten-Siedlung genehmigt, ohne vorher mit den dort lebenden Menschen gesprochen zu haben.

Seit 20 Jahren politisch aktiv

1984 trat Heider in die SPD ein, seit 1994, also genau 20 Jahre, ist er nun als Politiker aktiv. Vor 1984 war er gewerkschaftlich tätig, spürte aber, „dass man in die Politik gehen muss, wenn man was verändern will“. Damals war er noch nicht in der Richtung festgelegt. Er schaute sich alle Parteiprogramme an und trat in die SPD ein – die kam seinen Vorstellungen am nächsten.

Schnell sorgte er, als er 2004 erstmals „Chef“ des Bezirks wurde – damals nannte man den heutigen Bezirksbürgermeister noch Bezirksvorsteher – dafür, dass er ein Netzwerk aufbaute. Er knüpfte Kontakte zu Vereinen, Verbänden, Verwaltungsmitarbeitern und politischen Konkurrenten, um sich bei Problemen möglichst gut beraten lassen zu können.

„Im Interesse der Bürger arbeiten“

Ein ausgleichender Bezirksbürgermeister

Uwe Heider ist verheiratet, hat eine Stieftochter.

Der gelernte Heizungs- und Lüftungsmonteur schulte später zum Elektriker um und arbeitete ab 1980 in dieser Funktion auf dem Pütt, bis er in die so genannte „Anpassung“ ging.

Er versteht sich als Kümmerer, der sich die Sorgen und Nöte der Menschen anhört und versucht, Lösungen für Probleme zu finden.

Wenn es um Schwierigkeiten zwischen Bürgern und der Stadtverwaltung geht, organisiert er Gesprächstermine, an denen beide „Parteien“ teilnehmen, um sich auszusprechen und um Kompromisse zu suchen.

Das Ehrenamt als Bezirksbürgermeister macht ihm auch nach zehn Jahren noch Spaß.

Sein Ziel vom ersten Tag an: „Im Interesse der Bürger arbeiten.“ Wobei ihm wichtig ist, ausgleichend tätig zu sein und sich nicht zu verbiegen. Man müsse auch mal Tacheles reden und nicht zu allem Ja und Amen sagen. So vermittelt er gerne zwischen Bürger und Verwaltung.

In der Bezirksvertretung habe sich der Ton im Laufe der Jahre zwar geändert, letztlich kämen die Fraktionsmitglieder aber auf der menschlichen Ebene gut miteinander aus. „Es wird hart aber fair diskutiert – und hinterher können wir auch zusammen ein Bier trinken.“ Wenngleich Letzteres seltener geworden sei, wie Heider schmunzelnd, aber auch nachdenklich anfügt.

„Politik ist schwieriger geworden“

Grundsätzlich empfindet Heider: „Politik ist schwieriger geworden. Die Menschen haben oft falsche oder übertriebene Erwartungshaltungen.“ Und doch macht ihm die Arbeit als Bezirksbürgermeister Spaß, weshalb er für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen will – wenn man ihn wieder wählt.