Marxloh. . Nachbarn eines flüchtigen Cannabis-Züchters riefen die Polizei - wegen des penetranten Geruchs. Die Polizeibeamten finden es wichtig, dass Bürger besser darüber informiert werden, wie man Cannabis-Plantagen in der Nachbarschaft frühzeitig erkennen kann.
„Es wäre klasse“, sagte die Sprecherin der Duisburger Polizei im Gespräch mit der Redaktion, „wenn sie die Bürger mal darüber informieren würden, woran man solche Cannabis-Plantagen in Wohnhäusern recht frühzeitig erkennen kann. Die Kollegen aus dem betreffenden Dezernat fänden das wichtig.“
Im Falle des angeblichen Studenten, über den in der gestrigen Ausgabe dieser Zeitung bereits berichtet wurde, fielen viele dieser Dinge erst nach dem spektakulären Auffliegen der Cannabis-Zucht auf. Die wurde von der Polizei im übrigen bereits am Donnerstag, 29. August entdeckt und ausgehoben, und nicht, wie der Vermieter der Redaktion irrtümlich mitteilte, am 6. September.
Zucht findet meist im Dachgeschoss statt
„Solche Cannabis-Plantagen werden oft in Dachgeschoss-Wohnungen eingerichtet“, sagte die Polizei-Sprecherin, „weil der starke, charakteristische Geruch, der von den Pflanzen aus geht, sich dann bei entsprechender Belüftung nach oben verziehen kann.“ Im Falle der Cannabis-Plantage an der Dahlstraße haperte es wohl mit der Belüftung. Denn es waren Nachbarn des flüchtigen Cannabis-Produzenten, die am 29. August gegen 22 Uhr die Polizei riefen: „Eben wegen des penetranten Geruchs.“
Weil den Polizisten nicht geöffnet wurde, riefen sie einen Schlüsseldienst , der ihnen Zutritt verschaffte. In der taghell erleuchteten Wohnung entdeckten sie schließlich 250 Cannabis-Pflanzen, deren Wachstum mit massenhaftem Düngereinsatz, einer Lüftungsanlage und einem ausgeklügelten Bewässerungs-System nachhaltig angeregt worden war.
Massen von Holzlatten ins Dachgeschoss getragen
„Die Nachbarn, mit denen wir mittlerweile gesprochen haben“, sagte die Polizeisprecherin, „berichteten auch, dass der Cannabis-Züchter massenweise Holzlatten ins Dachgeschoss getragen habe.“
Nachbarn beschrieben den Cannabis-Züchter
Nachdem die Polizei mit den Nachbarn des flüchtigen Cannabis-Züchters an der Dahlstraße gesprochen hat, gibt es eine Beschreibung des Mannes.
Der Mann ist 19 bis 22 Jahre jung und vermutlich Deutscher.
Er ist ungefähr 1.75 Meter groß, schlank, dunkelblond.
Bürger, die in den vergangenen Monaten im Umfeld der Dahlstraße Verdächtiges beobachtet haben, sollen sich bitte melden: 2800.
Dies in Verbindung mit dem Transport unverhältnismäßig vieler Blumenkübel und vieler großer Wasserbehälter – wie eben den grünen Regentonnen an der Dahlstraße – sollte Nachbarn grundsätzlich stutzig machen: „Wer braucht in einer Mietwohnung schon ein Dutzend Regentonnen oder 200 Blumentöpfe?“
Der Blick von außen auf das Gebäude könne auch wichtige Hinweise geben: „Wenn die Fenster immer verschlossen sind, wenn die Fenster von außen mit dunkler Folie verklebt sind, und vielleicht Schläuche durch die Fenster oder die Wand nach draußen ragen, dann könnte das darauf hindeuten, dass etwas nicht stimmt.“
Wenn in einem Mietshaus mehrere dieser Details zusammen kämen, also etwa starker Geruch, versiegelte Fenster und Massen des beschriebenen Gartenbedarfs, wäre es ratsam, die Polizei zu informieren, rät die Polizistin.