Duisburg-Walsum.. Die Bezirkspolitik in Duisburg-Walsum hat die Errichtung einer Großwerbeanlage einstimmig abgelehnt. Damit wollen sie bewusst ein “Zeichen“ setzen, um Großwerbetafeln mit gigantischen Ausmaß zu verhindern. Nun könnten Regressansprüche des Antragstellers drohen.

Die Walsumer Bezirkspolitik will mit aller Macht verhindern, dass immer mehr Großwerbeanlagen das Stadtbild verändern. Deshalb lehnten sie eine Anlage an der Friedrich-Ebert-Straße 480, nahe der Autobahn-59-Ausfahrt Dinslaken-West einstimmig ab.

Das, obwohl die Stadtverwaltung sie aufgeklärt hatte, dass die Anlage baurechtlich zulässig ist, und obwohl Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann ausdrücklich darauf hingewiesen hatte, dass es im Falle einer Ablehnung Regressansprüche des Antragstellers geben könne. Die gleiche Begründung (Regressansprüche) hatte in jüngster Vergangenheit im Bezirk Hamborn dazu geführt, dass die dortige Politik zweimal mit „Bauchschmerzen“ solchen Anlagen zustimmte.

Großwerbetafeln sind unerwünscht

Anders die Walsumer. Sie wollen bewusst ein „Zeichen“ setzen, um Werbefirmen zu verstehen zu geben: Eigentlich wollen wir solche Großwerbetafeln, die die Größe so manchen Zimmers überschreiten, gar nicht haben.

Verkehrsteilnehmer stark abgelenkt

Allerdings habe Uwe Gerste, Chef der Duisburger Marketing Gesellschaft (DMG) anschließend „Druck“ gemacht, denn er sei für die Vermarktung von Werbeflächen zuständig und wolle auf Einnahmen daraus nicht verzichten.

Die Politik blieb gelassen, stimmte geschlossen gegen die Anlage und wartet nun ab, ob die Werbefirma oder DMG reagieren.

Auf Kritik stoßen die neumodischen Groß-Werbetafeln, weil sie den Blick magisch auf sich ziehen. Dadurch würden Verkehrsteilnehmer zu stark abgelenkt, Unfälle seien vorprogrammiert. Außerdem wird die Lichtimmission als sehr störend empfunden. In Hamborn äußerte sich jüngst der Linken-Vertreter Herbert Fürmann wie folgt: Wer neben einer solchen Anlage wohne, könne nachts die Zeitung lesen, ohne im Zimmer Licht einzuschalten.