Duisburg- Meiderich.

Sie wurden ganz schön mit Klagen konfrontiert, die beiden Polizeivertreter, die jetzt in der Gaststätte Mismahl in Meiderich beim SPD-Ortsverein über die Sicherheitslage sprachen. Aber sie hielten sie für beherrschbar, verwiesen ansonsten auf fehlendes Personal.

Angekündigt hatte die SPD Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels. Aber die war kurzfristig verhindert. Für sie war Arno Weise, bis 2010 Leiter der Polizeiinspektion Nord, gekommen. Mit ihm erschien Stefan Bauer, der Leiter der Polizeiwache Meiderich.

Der zentrale Busbahnhof in Meiderich sei noch ein Problem, erklärte Weise. Noch kein polizeiliches Mittel gefunden sei auch gegen die Störungen durch rumänische und bulgarische Aushilfsarbeiter in der Siedlung im Drakerfeld in Obermeiderich. „Aber das ist auch keine Polizeiaufgabe“, so Weise, „wenn 300 Leute in einer Wohnung gemeldet sind.“ Generell, so der Polizeioberrat, sei die Kriminalität rückläufig, vor allem Wohnungseinbrüche und Diebstähle. Gewaltdelikte aber würden zunehmen, so Handy-Abzocke und Handtaschenraub.

Wache wird eingezäunt

Die Zuhörer übermittelten einen anderen Eindruck: „Die Rumänen treten im Drakerfeld wie die Herren auf und beschimpfen die Leute. Selbst die Polizei wird nicht respektiert“, so Bezirksvertreter Heinz Wiesner. Es müssten Razzien durchgeführt werden, forderte er. „Da werden Unmengen von Alkohol getrunken“, beschwerte sich eine Frau. „Sie machen weiter, sobald die Polizei weg ist. Legen Sie sich mal mit solchen Leuten an“, riet sie.

Arno Weise versicherte, die Polizei habe keine Angst davor. Man brauche aber Straftaten, um Wohnungen betreten zu dürfen. Gegen Prostitution gebe es keine Handhabe. Zu laute Musikanlagen würden sogar beschlagnahmt. Wohnungsverweis gehe aber selbst bei Gästen nicht. Insgesamt handele es sich um Probleme, die von der Politik beschwichtigt würden.

Als Konsequenz aus den Autobränden hinter der Wache Meiderich im Juni kündigte Stefan Bauer eine Einzäunung des Geländes an.

Die Bürger bemängelten aber auch Vandalismus und Schmierereien. Seitdem auch die SPD, so klagte jemand, Graffiti in einem Fußgängertunnel bei Untermeiderich offiziell freigegeben habe, gebe es sie dort auch an Fassaden. Am Busbahnhof gebe es massiven Alkohol- und Drogenmissbrauch. „Die Leute meiden ihn zu bestimmten Zeiten“, so Ratsherr Bruno Sa­gurna. Auch wurde beklagt, dass verbotene Lkw-Fahrten im Bereich Gerrickstraße ungeahndet blieben.

Die Beamten rieten, alle Vorkommnisse zu melden. Zum Drakerfeld meinte Stefan Bauer: „Wir werden was tun.“