Duisburg-Hamborn. . Die Schreckerstraße in Hamborn ist zum Teil verkehrsberuhigt worden. Doch Fußgänger beschweren sich: Sie müssten vor viel zu schnell fahrenden Autos flüchten. Polizisten überwachen den Bereich fast täglich - und staunen oft nicht schlecht.

„Die Schreckerstraße“, meint so manch alteingesessener Hamborner, sollte man umbenennen. Und zwar in „Schreckensstraße“. Weil man als Fußgänger seit der Umgestaltung in einen verkehrsberuhigten Bereich oft in Angst und Schrecken versetzt wird. Der Grund: Man muss häufig vor den viel zu schnell fahrenden Autos flüchten.

Im vergangenen Jahr wurde die Schreckerstraße in einem Abschnitt komplett umgebaut. Aus einer Kreuzung wurde ein Kreisverkehr und die Fläche zwischen Askania und Marktplatz wurde niveaugleich gestaltet und zu einer „Spielstraße“ gemacht. Kraftfahrer, Radler und Fußgänger sind dort seitdem gleichberechtigt, müssen aufeinander Rücksicht nehmen und sich nicht unnötig behindern: Sprich: Fußgänger dürfen nicht provozierend langsam die Straße überqueren und Autofahrer zum Anhalten zwingen. Auf der anderen Seite müssen Kraftfahrer Schrittgeschwindigkeit (max. 7 km/h) einhalten und jederzeit anhalten, wenn es die Situation erfordert.

Polizei überwacht Bereich

Schon bei der Einweihung des neuen Platzes stellte sich heraus, dass das Miteinander aller Verkehrsteilnehmer schwieriger als erwartet ist. Und die Polizei bestätigt, dass sich daran noch nicht viel geändert hat. Hermann-Josef Hellmich, Sprecher der Behörde: „Der Sinn ist noch nicht bei allen angekommen.“ Fast täglich überwachen seine Kollegen den Bereich und staunen nicht schlecht, wie wenig Rücksicht Autofahrer nehmen. Ständig kommen die Laserpistolen zum Einsatz – und regelmäßig werden Temposünder geschnappt.

Das deckt sich mit den Schilderungen eines alten Hamborners, der ganz aufgeregt erzählt, wie er erst am vergangenen Samstag beim Gang zum Markt mit seiner Frau fast von einem Kleinwagen erfasst wurde. „Es fehlten nur noch Zentimeter“, sagt er geschockt. Statt sich bei den älteren Herrschaften zu entschuldigen, sei der Fahrer aus dem Wagen gesprungen und habe lauthals geschimpft und gedroht.

Auch die vielen Falschparker sind so manchem ein Dorn im Auge: Schon vor der offiziellen Platzeröffnung Anfang November gab es die ersten Ölflecken auf dem neuen Pflaster. Obwohl dort gar nicht geparkt, sondern nur zum Be- und Entladen maximal drei Minuten lang angehalten werden darf. Politessen sind dort seitdem regelmäßig unterwegs und schreiben fleißig Knöllchen. 1383 Mal schoben die Damen seit dem 13. September 2010 Zehn-Euro-Verwarnungen unter die Scheibenwischer. Ein gutes Geschäft für die Stadt. Und da viele Autofahrer offenkundig lernresistent sind, dürfte die Quelle weitersprudeln.