Duisburg..

Funken sprühen, der Geruch heißen Eisens hängt in der Luft. Von irgendwo hoch oben dringen Hammerschläge herunter - wir befinden uns im Landschaftspark-Nord, der in diesen Tagen eine Großbaustelle ist.

Regelmäßig ziehen Techniker durch den Park, schauen sich die vor sich hin rostenden Anlagen des einstigen Hüttenwerks genau an. Sie wissen, wo Schwachstellen sind. Schwachstellen sind die Orte, wo der Zahn der Zeit so an den Anlagen nagt, dass die Standsicherheit über kurz oder lang gefährdet ist. Wo Leitungen, Bleche, Geländer wackelig geworden sind und herunterfallen könnten.

Die Patina bleibt

In manchen Bereichen müssen solche Probleme hingenommen werden. Das sind Orte, die für Besucher grundsätzlich gesperrt sind, die also nur aus sicherer Entfernung betrachtet werden können. Etwa die einstige Auftauhalle für die Eisenbahnwaggons. Sie steht am Rande des Parks, dient derzeit noch als Lagerraum und Garage, wird auf lange Sicht aus finanziellen Gründen aber nicht mehr zu erhalten sein und deshalb dem Verfall preisgegeben werden müssen. Andernorts sei ein solches Vorgehen nicht akzeptabel, wie Egbert Bodmann, Sicherheitsexperte im Landschaftspark, sagt. Das sind Bereiche, in denen sich Besucher aufhalten. Aber auch Wege zu den verschiedenen Veranstaltungsräumen und -flächen im Park. Sie müssen jederzeit absolut sicher sein, folglich auch ständig in Schuss gehalten werden.

Deshalb stehen Besucher in diesen Tagen immer wieder unvermittelt vor Absperrungen und Hinweisschildern, die das Weitergehen verhindern, bzw. verbieten. Weil an Stützen, Geländern, Arbeitsplattformen, Leitungen, kurzum: allen zugänglichen Anlagen gearbeitet wird, um sie für folgende Generationen zu erhalten.

Keine Luxussanierungen

1,5 Millionen Euro kostet die Sanierung, Geld, das von der Stadt Duisburg und dem Regionalverband Ruhr zur Verfügung gestellt wird. Ein riesiger Batzen Geld, mit dem sich die notwendigsten Arbeiten erledigen lassen, wie Landschaftspark-Chef Ralf Winkels sagt. Große Sprünge ließen sich damit aber nicht machen. Es gehe jetzt ausschließlich darum, die Standsicherheit der Bauwerke und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Ganz wichtig ist den Betreibern des inzwischen 16 Jahre alten Parks, dass die Reparaturen keine Luxussanierungen werden. Der Charakter des alten, mit Patina behafteten Hochofenwerks soll erhalten bleiben. Der Besucher dürfe nicht den Eindruck bekommen, manche Teile seien neu. Das wäre schlecht für den Charme, den diese Anlage versprüht.

Gäste aus aller Welt kommen her, weil sie auf Industrie stehen. Und dazu gehört nun mal, dass nicht alles blitzblank und frisch lackiert ist.

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