Duisburg-Obermeiderich. Auf dem Ingenhammshof in Duisburg-Meiderich sind zwei Rinder bei einem Brand gestorben. War es bereits der zweite Brandanschlag? Das ist bekannt.

Großes Entsetzen auf dem Ingenhammshof am Landschaftspark Nord. Der Awo-Lernbauernhof ist offenbar zum zweiten Mal seit 2013 Opfer eines Brandanschlags geworden. Am frühen Montagmorgen, 18. September, ist ein Stall in Flammen aufgegangen und komplett abgebrannt. Dabei starben zwei Rinder.

„Das hat jemand gezielt gemacht“, sagt Mike Kim, Fachbereichsleiter Integration bei der Arbeiterwohlfahrt. „Es hat zu der Zeit geregnet. Da bekommt man so ein Feuer nicht mit einer Kippe hin.“ Der Brandstifter habe mehrere Hindernisse überwinden müssen, um überhaupt an den Ort des Geschehens zu kommen. „Wenn man vor dem Stall steht, dann merkt man doch, dass dort Tiere drin sind. Wer macht sowas? Das ist doch vollkommen krank!“

Zwei Rinder verbrannt: Schon wieder ein Brandanschlag auf den Ingenhammshof in Duisburg?

Mike Kim wurde sehr schnell von der Feuerwehr informiert. „Unser Geschäftsführer Veysel Keser und ich konnten so schon vor den Mitarbeitern auf dem Hof sein und uns sofort um sie kümmern.“ Unter ihnen herrsche große Trauer: „Die beiden Rinder waren schon lange bei uns und die Mitarbeiter haben natürlich eine Beziehung zu den Tieren. Einige unserer Leute haben geweint.“

Diese beiden Rinder haben den Brand nicht überlebt. Das Foto zeigt sie als Kälbchen bei ihrem Einzug im Juni 2021.
Diese beiden Rinder haben den Brand nicht überlebt. Das Foto zeigt sie als Kälbchen bei ihrem Einzug im Juni 2021. © Awo-Integrations gGmbH

Der Fachbereichsleiter drückt den Einsatzkräften der Feuerwehr ein dickes Lob aus: „Sie waren sehr schnell hier und haben verhindert, dass das Feuer auf den Pferdestall übergreifen konnte, der nur fünf Meter entfernt steht. Als ich gegen 6 Uhr gekommen bin, war das Feuer längst gelöscht.“

Bereits 2013 wurde ein Brandanschlag auf den Ingenhammshof verübt – mit deutlich verheerenderen Folgen als jetzt: Der gesamte Bauernhof wurde zerstört, ein Pferd und sieben Schafe fanden den Tod. „Damals haben wir bei der Sicherheit nachgerüstet und Kameras installiert“, berichtet Mike Kim.

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Er hat sich bereits die Aufnahmen von Montagmorgen angesehen. Darauf ist eine Person zu erkennen, die gegen 4.40 Uhr auf dem Gelände des Ingenhammshof herumläuft. Die Polizei will sich die Filme jetzt abholen. „Ich glaube, dass die Beamten etwas mit dem Material anfangen können.“

Die Nachricht vom Brand hat sich natürlich schnell im Stadtteil herumgesprochen. „Es sind schon einige Meidericher vorbeigekommen. Wir erleben wieder eine große Solidarität.“ Kim möchte, dass auf dem Bauernhof schnell wieder alles in gewohnten Bahnen verläuft: „Wir haben den ganzen Tag aufgeräumt. Spätestens am kommenden Donnerstag machen wir ganz normal auf.“

Sachverständiger ermittelt – Kripo bittet um Hinweise

Am Dienstag informierte die Polizei Duisburg zum Stand der Ermittlungen: Das Feuer sei am Montagmorgen gegen 5 Uhr ausgebrochen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde ein Sachverständiger mit der Untersuchung der Brandursache beauftragt.

Die Kriminalpolizei hat vor Ort Spuren gesichert, deren Auswertung noch andauere: „Da die Ermittler keine Anhaltspunkte für einen technischen Defekt als Brandursache fanden, müssen sie derzeit von einer vorsätzlichen Brandstiftung ausgehen.“

Jetzt sucht die Polizei Zeugen, die Angaben zu verdächtigen Beobachtungen rund um die Tatzeit machen können. Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 unter 0203 2800 entgegen.