Duisburg-Röttgersbach. Nach einer Geldautomaten-Sprengung ist eine Filiale der Volksbank Rhein-Ruhr in Duisburg wieder geöffnet. Wie aufwendig Geld nun gesichert wird.
Die Volksbank Rhein-Ruhr trotzt den Automatensprengern. Nach der Filiale in Aldenrade hat sie nun auch ihre frisch renovierte Geschäftsstelle an der Pollerbruchstraße nach einer Sprengung wieder eröffnet – mit orange-blauen Luftballons am Eingang und frischem Cappuccino zur Begrüßung.
„Unsere Kunden sind happy, und wir sind es auch“, sagt Filialleiter Stephan Breitenbruch. Ein neues Sicherheitskonzept soll Automatensprenger in Zukunft abschrecken. Wird die Eingangstür gewaltsam geöffnet, geht der Alarm los. Sicherheitsdienst und Bank werden sofort informiert.
Volksbank in Duisburg-Röttgersbach bietet wieder vollen Service an
Dichter Nebel und Blitze aus Licht-Stroboskopen sorgen dafür, dass die Täter nichts mehr sehen. Dazu ertönt alarmierender Lärm. „Zudem wurden die Geldautomaten mit Farbpatronen ausgerüstet“, so Breitenbruch. Die Farbe macht die Geldscheine im Fall einer Sprengung wertlos.
Dem 47-Jährigen steckt der Schock der Sprengung noch in den Knochen. Er wurde mitten in der Nacht zum 3. Oktober 2022 jäh aus dem Schlaf gerissen. Das Erste, was ihm in der Tatnacht durch den Kopf schoss: „Oh Gott, jetzt hat es uns auch getroffen.“ Und das Zweite: „Hoffentlich ist den Menschen in der Wohnung über dem Schalterraum nichts passiert.“
Wiederaufbau nach Kundenbedürfnissen und mehr Sicherheit für die Automaten
Zum Glück blieben die Mieter der Wohnungsbaugenossenschaft Hamborn unverletzt. Die beiden Täter, die mit einem Motorroller flüchten konnten, hinterließen einen Ort der Verwüstung. „Wir hatten immer die Bilder aus der Ostukraine vor Augen. Und nun sah es bei uns ähnlich aus“, erinnert sich Breitenbruch, der die Filiale seit 2007 leitet.
Wie durch ein Wunder blieben die gläsernen Trennwände der Büros heil. Aber die Glastüren waren zerborsten durch die zwei Detonationen an einem der Geldautomaten. Die Brandschutzdecke erledigte ihren Job und begrenzte die Schäden auf die Geschäftsräume. Überall lagen Trümmer. Dabei war die Geschäftsstelle erst 2014 umfassend renoviert worden.
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„Wir haben nicht darüber nachgedacht, den Standort zu schließen“, so Breitenbruch. Anders als die Targobank, die ihre Filiale in Aldenrade nach einer Geldautomatensprengung aufgab. Stattdessen nutzte die Volksbank Rhein-Ruhr mit ihren 14 Filialen den Wiederaufbau in Röttgersbach wie schon zuvor in ihrer Aldenrader Filiale dafür, die Geschäftsräume an die aktuellen Kundenbedürfnisse anzupassen.
Gespräche finden nun am Tisch mit einem großen Bildschirm statt. So können Kunden und Berater gemeinsam Dokumente anschauen. Damit hat Röttgersbach nun wieder eine Volksbank, bei der die 7000 Kunden im persönlichen Gespräch mit bekannten Ansprechpartnern ihre Geschäfte abwickeln können: von der Baufinanzierung über die Geldanlage bis zu Vorsorgethemen. Die sechs Mitarbeiter stehen von 8 bis 20 Uhr für Gespräche bereit (nach Vereinbarung). Der Schalter ist von Montag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr und montags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.