Duisburg-Walsum. An der einstigen Sportanlage des SV Walsum sollte mal ein Skatepark entstehen. Der lässt bis heute auf sich warten. Jetzt gibt es neue Ideen.
Wann wird die Sportanlage des ehemaligen SV Walsum neu entwickelt? Fast acht Jahre ist es her, dass die Bezirksvertretung dort für Jugendliche einen Skatepark schaffen wollte. Bis heute ist daraus nichts geworden; der Sportplatz und sein Umfeld sind völlig verwahrlost. Die örtliche Politik hat eine neue Idee, und will jetzt auch Freizeitangebote für ältere Menschen an dieser Stelle etablieren.
Ein aktueller Antrag der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung betraut die Stadt Duisburg mit der Aufgabe, ein Konzept für eine „altengerechte Nutzung“ der Sportstätte zu erarbeiten. Denn gerade durch die Schließung von zwei Awo-Begegnungsstätten in Aldenrade und Wehofen mangele es in Walsum an geeigneten Treffpunkten für die älteren Generationen. Auf dem Gelände an der alten B 8 bringen die Lokalpolitiker nun beispielhaft eine Minigolf- oder Boule-Anlage ins Spiel.
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Anlage des SV Walsum halten nicht alle für geeignet
Die Bezirksvertretung unterstützt den Antrag mehrheitlich, bei einer Gegenstimme (CDU) und einer Enthaltung. Letztere entfällt auf Peter Rosinski vom Wählerbündnis Junges Duisburg. Der findet die Idee grundsätzlich gut, „aber die Verortung innerhalb Walsums stört uns“. Die Anlage des SV Walsum sei nicht gut an den Nahverkehr angebunden, ein zentralerer Ort deshalb besser geeignet. „Warum müssen wir uns auf diese Fläche konzentrieren?“, fragt Rosinski, der eine ergebnisoffene Suche im ganzen Bezirksgebiet bevorzugen würde.
Bürgermeister Georg Salomon (SPD) fände dagegen Gefallen an der Lage im Süden Walsums: „Dort befindet sich ja auch die Haltestelle Am Schwan. Außerdem sind ältere Menschen nicht zwingend unmobil“, sagt er. Und der Vorsitzende der SPD-Fraktion Detlef Frese betont, dass es sich um einen Prüfantrag handelt: „Das sind Vorschläge, die gerne auch erweitert werden können. Wenn ein solches Angebot woanders entstünde, wären wir natürlich auch zufrieden.“
Skatepark in Walsum: Hoffnung noch nicht aufgegeben
Priorität soll aber der Standort an der Friedrich-Ebert-Straße haben. Georg Salomon verweist auch auf die Gastronomie an dieser Stelle, den Schützenhof, mittlerweile unter Leitung von Anja Hill. Wie lebendig es an der früheren Sportstätte zugehen kann, hat Hill im Dezember gezeigt, als sie auf ihrem Parkplatz eine Schlittschuhbahn aufstellte – zur Freude der Kinder, die zahlreich kamen.
Warum die Skateanlage bis heute nicht gebaut wurde? „Es scheiterte am Geld“, antwortet der Bezirksbürgermeister knapp. Dabei schienen die Pläne 2014 so sicher: 60.000 Euro sollten die Rampen und weiteren Konstruktionen auf dem Parkplatz des SV Walsum kosten. Die Bezirksvertretung verzichtete extra auf die Erweiterung eines Spielplatzes in Vierlinden, um mehr Geld für das Vorhaben in Fahrn abrufen zu können.
Dieses Vorhaben sähe er immer noch gerne umgesetzt, sagt Salomon, gibt also auch die Hoffnung auf den Skatepark nicht auf. Entsprechend ist der neuerliche Antrag seiner Partei formuliert: „Die Fläche soll genutzt werden, um den Bezirk für alle Generationen attraktiv zu gestalten.“
>>DEN SV WALSUM GIBT ES NICHT MEHR
• Die Sportanlage an der Friedrich-Ebert-Straße wird heute nicht mehr für den Vereinsfußball genutzt. Grund ist die Fusion des SV Walsum mit Wacker Walsum im Jahr 2014, durch die der SV keinen eigenen Platz mehr benötigte.
• Das Gelände befindet sich nach Auskunft des Bezirksbürgermeisters im Besitz der Stadt. Folglich wäre für Pflege und Instandhaltung der städtische Betrieb Duisburg Sport verantwortlich.