Duisburg-Walsum. Nun hat auch die KG Gruen-Weiss Walsum ihren Sitzungskarneval abgesagt. Warum das für Karnevalsvereine im schlimmsten Fall existenzbedrohend ist.
Für Holger I. und Konstanze I. läuft die Session ganz anders als geplant. Das Prinzenpaar der KG Gruen-Weiss Walsum hatte sich nach der Proklamation im November sehr auf die Sitzungen in der Stadthalle gefreut. Doch zum zweiten Mal nach 2021 muss bei der KG der Sitzungskarneval wegen der Corona-Situation ausfallen.
„Wie alle hiesigen Vereine wurden auch wir im Dezember auf dem falschen Fuß erwischt, als Ministerpräsident Hendrik Wüst für eine Absage eintrat“, teilt der Vereinsvorstand mit. Wüst hatte sich mit Karnevalsverbänden aus Köln, Bonn und Aachen getroffen und diese zum freiwilligen Verzicht ihrer Sitzungen bewegt.
Karneval: Verträge mit Künstlern gelten trotz der Absagen
Auch in Walsum fanden daraufhin mehrere virtuelle Vorstandssitzungen statt. „Wir haben viele Tage diskutiert und diverse Konzepte überlegt, aber uns nun schweren Herzens zu einer erneuten Absage unserer Veranstaltungen entschlossen“, gibt der Vorsitzende Manfred Kögler bekannt.
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Da es sich aktuell nur um eine Empfehlung der Landesregierung handelt und nicht um ein offizielles Verbot, werden die Karnevalisten wohl auf erheblichen Kosten sitzenbleiben: Verträge für Halle und Künstler bestehen trotz der Absage weiter. Dennoch betont Kögler: „Neben dem finanziellen Fiasko bei einer 2G-Plus-Regel und Einschränkungen der Hallenkapazität können und wollen wir als Verein nicht das Risiko von Ansteckungen in der Halle tragen. Die Gesundheit unserer Mitglieder und Gäste steht für uns an oberster Stelle.“
Walsumer Vereinsleben: Überzeugungsarbeit nötig
Das weitere Vorgehen hat der Vorstand auf mehrere Arbeitsgruppen aufgeteilt. Eine Gruppe informiert die Aktiven und Mitglieder, eine andere hat die bereits fertiggestellte Festschrift aktualisiert, und eine dritte Gruppe legt das Vorgehen mit bereits verkauften Eintrittskarten fest. Allen Inhabern soll in jedem Fall die Möglichkeit zur Rückgabe ihrer Karten eingeräumt werden. Die schwerste Aufgabe hat das Team um Kassierer, Vorsitzenden und Sitzungspräsidenten, die jetzt Rechnungen und Verträge zusammenstellen müssen, um einen Überblick über die zu erwartenden Kosten für die ausfallenden Sitzungen zu erlangen.
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„Obwohl alle Aufgaben in den letzten Wochen termingerecht abgearbeitet wurden, bleibt das große Fragezeichen, wie der Verein diese erneute Absage verkraftet“, drückt der Vorstand seine Sorge aus, dass die Enttäuschung bei den Mitgliedern überhandnehmen könnte. Speziell die Tanzgruppen hätten sich das ganze Jahr auf ihre großen Auftritte in Walsums Stadthalle vorbereitet und unzählige Trainingsstunden investiert. Auch für die Kinder der verschiedenen Gruppen sei der nächste Ausfall nach 2021 ein schwerer Schlag. Hier sei nun viel Überzeugungsarbeit der Trainerinnen und Trainer sowie der Eltern gefragt. CST