Duisburg-Neumühl. Die Stadt Duisburg liegt im Clinch mit Kleingärtnern aus Neumühl. Grund ist ein skurriler Wegerechtsstreit. Nun macht sie einen Lösungsvorschlag.

Ein skurriles Wegerecht ist der Zankapfel zwischen der Stadt Duisburg und dem Kleingartenverein „Blüh auf Bergbau“ aus Neumühl. Die Hamborner Bezirksvertretung ist jetzt den Kleingärtnern zur Seite gesprungen und hat eine Lösung forciert, nachdem das Rathaus sich zunächst unnachgiebig zeigte. Sektkorken knallen in der Gartenanlage nach dem Kompromissvorschlag der Stadtverwaltung zwar nicht. Dennoch freuen sich die Neumühler, dass sich ihre Situation verbessert.

Keine 70 Meter geht es vom Beginn dieses Schotterwegs zum Haupteingang vom Kleingartenverein „Blüh auf Bergbau“ in Neumühl. Die Stadt Duisburg hat dort, auf der früheren Weberstraße, ein Fahrverbot verhängt.
Keine 70 Meter geht es vom Beginn dieses Schotterwegs zum Haupteingang vom Kleingartenverein „Blüh auf Bergbau“ in Neumühl. Die Stadt Duisburg hat dort, auf der früheren Weberstraße, ein Fahrverbot verhängt. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Denn noch im August bangte der Vorstand um den Fortbestand des Vereins. Der Haupteingang der Anlage liegt an einem Serviceweg, der zum Iltispark führt und früher zur Weberstraße gehörte. Fahrzeuge dürfen diesen Schotterweg nur noch mit kostenpflichtiger Sondergenehmigung der städtischen Wirtschaftsbetriebe befahren, die pro Tag und Fahrzeug 55 Euro kostet. Solch eine Genehmigung will die Stadttochter „nur in Ausnahmefällen“ erteilen, etwa bei Baumaßnahmen.

Das dürfte zwar die Bewirtschaftung der Anlage sichern, wenn etwa Gasflaschen geliefert werden oder Handwerker kommen. Jedoch trifft diese Regelung den Kleingartenverein auch abseits der Genehmigungskosten finanziell hart, weil dadurch die Vermietung des Vereinsheims erschwert wird. Caterer oder DJs mit Musikanlage dürfen demnach nicht bis zum Haupttor vorfahren, von dem aus man das Vereinsheim bereits sieht. Zudem dürfen auf der Gartenanlage prinzipiell weder Autos noch Zweiräder fahren.

Stadt Duisburg sagt Kleingärtnern aus Neumühl eine Lösung für ihr Problem zu

Die Stadt verweist auf eine erlaubte Zufahrt an der Halfmannstraße, am weiter entfernten Hintereingang. Dieser liegt an einem oft zugewucherten Matschweg, der zu einem öffentlichen Parkplatz führt. Auf der Strecke sei aber, berichtet der Verein, selbst mit einem kleinen Pkw kaum ein Durchkommen. Doch das soll sich bald ändern.

So hat die Stadtverwaltung bei einem Ortstermin, den die Bezirksvertreter per Beschluss angeordnet hatten, den Kleingärtnern zugesagt, dass die Zufahrt saniert wird und eine neue Deckschicht bekommt. Auch das Umfeld will sie großzügig freischneiden.

Der Verein blickt nach der Einigung optimistisch in die Zukunft

„Das ist nicht die Lösung, die wir uns erhofft haben, denn die Zufahrt zu unserem Haupteingang bleibt nicht erlaubt“, sagt der Vereinsvorsitzende Axel Salzmann. „Aber wir haben Grund, optimistisch in die Zukunft zu sehen.“ Zumal die Verwaltung neuerdings ihre Ansicht aufgegeben hat, das Vereinsheim dürfe nur für Sitzungen genutzt und nicht für Feiern vermietet werden.

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Außerdem wollen demnach die Fachleute im Rathaus sicherstellen, dass die Zufahrt zum Hintereingang zukünftig nicht mehr von Autos auf dem öffentlichen Parkplatz blockiert wird. Deshalb prüfen sie aktuell, ob sie dem Kleingartenverein anbieten können, den Platz günstig zu pachten.