Duisburg-Marxloh. Lkw sorgen auf der Weseler Straße oft für Stau. Die Bezirksvertretung will eine neue Verkehrsregelung, um die Laster aus Marxloh herauszuhalten.
Wer durch Marxloh fährt, muss oft Geduld mitbringen. Jede Menge Ampeln stehen an den Kreuzungen der Weseler Straße, nicht selten bilden sich Rückstaus. Die Hamborner Bezirksvertretung (BV) will für Entlastung sorgen und setzt dafür beim Lkw-Verkehr an. Das Problem, das örtliche Politiker ausgemacht haben: Zu viele Lastwagen nutzen nicht die eigentlich vorgegebene Route über den Willy-Brandt-Ring, sondern fahren vor Marxloh einfach geradeaus weiter, mitten in den Ort.
„Die Umgehungsstraße wurde gebaut, um den Kern von Marxloh vom Schwerlastverkehr zu entlasten“, erinnert der Antrag der SPD-Fraktion an den eigentlichen Zweck des Willy-Brandt-Rings. Mangels Ausschilderung werde die Straße aber kaum angenommen.
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Marxloh: Lkw mitverantwortlich für Verzögerungen auf der Linie 901
„Auch Google spielt da eine Rolle“, weiß der Marxloher Bezirksvertreter Claus Krönke (SPD). Viele Lkw-Fahrer hätten kein richtiges Navigationssystem und würden deshalb die gratis verfügbare Software Google Maps nutzen. Die ermittelt in Echtzeit die jeweils aktuell schnellste Route. „Wenn wenig Verkehr ist, geht es über die Weseler Straße tatsächlich schneller“, erklärte Krönke seinen Kolleginnen und Kollegen in der BV.
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Nun soll eine Zeitersparnis von einer Minute kein Grund sein, die Ortsumgehung zu meiden und stattdessen durch den Stadtteil zu fahren. Der SPD schwebt deshalb eine Begrenzung des zulässigen Fahrzeuggewichts auf 7,5 Tonnen zwischen der Stockholmer Straße und der Grenze zum Bezirk Walsum vor. Anlieger – etwa anliefernde Lkw – sollen von dieser Regelung ausgenommen bleiben.
„Ein Lkw benötigt rund viermal so viel Verkehrsfläche wie ein Pkw“, heißt es in dem Antrag. So seien die Laster bei der Durchfahrt durch Marxloh nicht nur maßgeblich mitverantwortlich für Ampelstaus, sondern auch für Verzögerungen auf der Straßenbahnlinie 901.
Navigationssysteme sollen Lkw nicht mehr durch Marxloh führen
Zudem verursache der Schwerlastverkehr weitere Umwelt- und Lärmbelastungen – insbesondere im Bereich vor und hinter dem Pollmannkreuz, wo die Weseler Straße gepflastert ist.
Der Antrag wurde in der Bezirksvertretung einstimmig angenommen. Durch diesen Beschluss ist nun die Verwaltung damit beauftragt, die Reduzierung des zulässigen Fahrzeuggewichts auf Umsetzbarkeit zu prüfen. Laut SPD könnte dies einerseits durch eine gut sichtbare Beschilderung erfolgen. Darüber hinaus könnten aber auch entsprechende Fahrbahnmarkierungen an beiden Enden der Strecke Lkw gezielt auf die Umgehungsstraße leiten.
Wirkung verspricht sich die Bezirksvertretung außerdem von Updates für die speziell auf Lastwagen zugeschnittenen Navigationssysteme. Den Fahrern soll dadurch der Weg durch den Ort gar nicht erst angezeigt werden.
>> ABSOLUTES HALTEVERBOT IN MARXLOH SOLL AUSGEDEHNT WERDEN
• Die Bezirksvertretung Hamborn will auch das Halteverbot gegenüber dem Supermarkt Demirel in der Hagedornstraße ausweiten. Das gilt zurzeit zwischen 6 und 15 Uhr und soll die Belieferung des Marktes ermöglichen – Lkw können laut einem Antrag der SPD nur schwer in den Hof einbiegen, wenn auf der anderen Straßenseite Autos parken.
• Da sich aber die Lieferzeiten mittlerweile flexibilisiert hätten und es deshalb nach 15 Uhr immer wieder zu schwierigen Verkehrssituationen am Supermarkt komme, soll das Halteverbot nun rund um die Uhr gelten. Auch dieser Antrag wurde in der Bezirksvertretung einstimmig angenommen – mit der Umsetzung ist nun die Stadt Duisburg betraut.