Duisburg-Aldenrade. Nach dem Auszug der Sparkasse gibt es Hinweise, wie die leerstehenden Geschäftsräume am Walsumer Kometenplatz künftig genutzt werden könnten.

Ein gutes halbes Jahr nach dem Auszug der Sparkasse gibt es erste neue Erkenntnisse: Der Besitzer, zumindest aber der Verwalter des großen Geschäftshauses am Kometenplatz ist die Sarias Group aus Berlin. Das Unternehmen hat das Gebäude offenbar am Jahresende 2020 vom vorherigen Eigentümer erworben. Dagegen bleibt weiter unklar, was Sarias im Zentrum von Aldenrade vorhat.

Die Bedeutung des Standorts für ganz Walsum versteht sich von selbst: Der Kometenplatz ist der Dreh- und Angelpunkt des öffentlichen Lebens im Bezirk; dort finden sich die meisten Einkaufsmöglichkeiten, das Bezirksamt, Ärzte, Imbisse und mehr. Klar, dass sich viele Menschen in den Walsumer Stadtteilen fragen, was mit dem Gebäudekomplex passiert, der jetzt so viel freie Geschäftsfläche bereithält.

Kometenplatz: Suche nach Eigentümer lief lange ins Nichts

Dem nahmen sich im vergangenen Jahr bereits das Bezirksmanagement sowie die Duisburger Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) an. Doch der Kontakt zum damaligen Eigentümer blieb ergebnislos – er hatte das Gebäude gerade verkauft und war nicht dazu bereit, den Käufer preiszugeben. Seitdem ruhte die Sache, zumal der jetzige Besitzer für eine Neuvermietung wohl keine Eile verspürt: Trotz des Auszugs läuft der Pachtvertrag mit der Sparkasse noch bis 2022.

Auch interessant

Auf die Sarias Group stieß nun der Walsumer Ratsherr Elmar Klein (CDU) – auf einfachstem Weg: „Ich habe einige Mieter gefragt, an wen sie jetzt monatlich Geld überweisen.“ Klein wandte sich daraufhin selbst an den Investor und Projektentwickler, erhielt aber auf E-Mails und Anrufe keine Antwort aus Berlin. Ebenso hat Sarias auf mehrere Anfragen dieser Redaktion bisher nicht geantwortet.

Wirtschaftsförderung kann Eigentümern in Duisburg helfen

Offenbar hat die Sarias Group Erfahrung in der Entwicklung von Büroflächen. Einem Medienbericht zufolge setzt sie etwa mit der Düsseldorfer Centrum-Gruppe entsprechende Projekte in mehreren deutschen Großstädten um – ein Hinweis darauf, dass die einstigen Sparkassen-Geschäftsräume auch künftig als Büros genutzt werden könnten. Ideen und Träume wie der einer Markthalle an diesem Standort wären damit vom Tisch.

Nach dem Hinweis der Redaktion hat nun die GfW mitgeteilt, Kontakt zur Sarias Group aufgenommen zu haben. „Wir hoffen, dass wir ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen können“, sagt Sprecherin Annegret Angerhausen-Reuter. Die Wirtschaftsförderer sind in der Stadt gut vernetzt und können Eigentümer bei der Vermarktung ihrer Flächen unterstützen – sofern diese es denn wollen.

Walsumer Sparkassen-Filiale ist jetzt am Friedrich-Ebert-Platz

Immobilien mit von Banken genutzten Geschäftsflächen sind für Investoren durchaus interessant. Darauf deuten zumindest die jüngsten Versteigerungen mehrerer aktueller und ehemaliger Sparkassen-Zweigstellen in Duisburg hin. Zwölf dieser Immobilien sind zwischen Dezember und März für Millionenerlöse versteigert worden. Die Filiale in Röttgersbach ist eines der wenigen Gebäude, für das bislang kein Käufer gefunden werden konnte.

Auch interessant

Die schon länger anhaltende Neuordnung der Sparkasse Duisburg hat somit Einfluss auf die Nebenzentren in Duisburg. Viele kleinere Standorte wurden oder werden aufgegeben zu Gunsten der großen „Flaggschiff-Filialen“, von denen es in jedem Bezirk eine geben soll. In Aldenrade ist bekanntlich der Privatkundenbereich vom Gebäude am Kometenplatz zum Standort am kaum entfernten Friedrich-Ebert-Platz gezogen, wo vorher nur der Geschäftskundenbereich angesiedelt war. Nach Um- und Anbau ist dies die Flaggschiff-Filiale für den Bezirk Walsum.