Duisburg-Walsum. Die Sanierung der Walsumer Hubbrücke ist finanziell gesichert. Woher das Geld kommt und wie es mit dem denkmalgeschützten Bauwerk weitergeht.

Es scheint das Jahr der Duisburger Hubbrücken zu sein: Nach dem maroden Bauwerk in Homberg ist jetzt auch die Erneuerung der Walsumer Brücke finanziell gesichert. Wie der Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir (SPD) gegenüber der Redaktion erklärt, hat die Politik in Berlin Fördermittel in Höhe von gut 2,5 Millionen Euro bewilligt.

Dadurch erfährt der bisherige Plan eine Änderung: Ursprünglich sollte die Stadt Duisburg die Brücke zu einem symbolischen Preis vom Energiekonzern Steag erwerben und sie – nach Akquise von Fördergeldern – erneuern. Nun läuft es andersrum: Die Steag als Eigentümerin sorgt mit Hilfe der Bundesförderung selbst für die Sanierung, um das Bauwerk im Anschluss fertig der Stadt zu übergeben.

Walsumer Hubbrücke: Steag beteiligt sich mit rund zwei Millionen Euro

Steag-Sprecher Daniel Mühlenfeld bestätigt, dass über die Finanzierung Einigkeit besteht: „Wir haben schon vor längerer Zeit zugesagt, einen Teil der Kosten zu übernehmen.“ Da sich die Gesamtkosten der Instandsetzung auf voraussichtlich 4,5 Millionen Euro belaufen, beträgt der Anteil der Steag etwa zwei Millionen Euro.

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Mahmut Özdemir wertet die Zusage des Geldes auch als persönlichen Erfolg. Im August habe er den haushaltspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dennis Rohde, nach Duisburg eingeladen und diesen vor Ort vom „dringenden Sanierungsbedarf“ der Hubbrücke überzeugt. Auch Rohde sei es zu verdanken, dass der Haushaltsausschuss des Bundestags in seiner Bereinigungssitzung am Donnerstag die Förderung beschlossen hat. Das Geld stammt aus den „Zuschüssen für investive Kulturmaßnahmen im Inland“ – 2019 umfasste dieser Topf insgesamt knapp 42 Millionen Euro.

Hubfunktion der Walsumer Brücke soll zunächst festgesetzt werden

Wie berichtet, haben in Duisburg Politik, Stadt und Steag bereits ein Konzept für die Instandsetzung erarbeitet. Die Brückenkonstruktion soll durch Aufbringen eines leichteren Fahrbahnmaterials entlastet werden. Die Hubfunktion wird dabei zunächst festgesetzt, wobei die Option einer späteren Reaktivierung bestehen bleiben soll. Ob die Brücke nach der Sanierung auch für Autos oder nur für Radler und Fußgänger freigegeben wird, steht noch nicht fest.

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Wann genau die Instandsetzung starten kann, will Steag-Sprecher Mühlenfeld noch nicht prognostizieren. Es müssten noch Verträge unterschrieben werden, zudem müsse geklärt werden, wann genau das Geld fließen soll. In Vorkasse werde die Steag nämlich nicht gehen.

Özdemir jedenfalls nimmt den Energiekonzern in die Pflicht: „Mit den Bundesmitteln beenden wir schnell und wirksam die jahrelange Hängepartie. Vom Eigentümer erwarte ich jetzt eine schnelle Umsetzung.“