Duisburg-Marxloh. Die Stadt Duisburg kauft in Marxloh mehrere heruntergekommene Häuser. Sind sie einmal abgerissen, soll sich eine benachbarte Schule vergrößern.

Die nächste Schrottimmobilie soll aus Marxloh verschwinden: Die Stadt Duisburg will für das Haus Rolfstraße 28 ihr Vorkaufsrecht nutzen und es im Anschluss mit weiteren Gebäuden an der Ecke zur Hagedornstraße abreißen. Danach sollen die Grundstücke der benachbarten Henriettenschule zur Verfügung stehen. Wo jetzt heruntergekommene Häuser mit beschmierten Fassaden stehen, könnte so in ein paar Jahren lebendiger Schulraum der Ecke ein positives Erscheinungsbild verleihen.

Während der Rat der Stadt den Kauf bereits im September beschlossen hat, erreichte der Beschluss nun noch die Hamborner Bezirksvertretung zur Kenntnisnahme. „Hier passiert etwas ganz Wunderbares“, freut sich der Marxloher Bezirksvertreter Claus Krönke (SPD) , der sich für die Beseitigung der Häuser eingesetzt hat. Die Henriettenschule habe viel zu wenig Platz für die Betreuung von Eltern, den man durch den Abriss der Gebäude nun aber schaffe.

An Marxloher Schulen soll Platz für Eltern aus Südosteuropa entstehen

Die Immobilien Rolfstraße 28a und 26 sowie Hagedornstraße 17, 17a und 19 befinden sich bereits im Besitz des städtischen Wohnungsunternehmens Gebag. Das Gebäude Rolfstraße 28 grenzt an diesen Komplex an; das Grundstück auf der anderen Seite des Hauses ist dagegen unbebaut. Umso mehr Platz steht für die künftige Entwicklung der Fläche zur Verfügung, ist der Abriss erst einmal erfolgt. Die Stadt erwirbt das Gebäude Rolfstraße 28 für dessen per Gutachten ermittelten Verkehrswert von 195.000 Euro.

Auch interessant

Die Pläne für die Henriettenschule sind im Zusammenhang mit dem Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept (ISEK) „Stark im Norden“ zu sehen. Mit Hilfe von Fördergeldern in Höhe von insgesamt 50 Millionen Euro sollen die Ortsteile Marxloh und Alt-Hamborn nachhaltig gestärkt werden. Ein Teilprojekt des Konzepts sieht den Ausbau von Marxloher Grundschulen zu multifunktionalen Bildungsorten und die Einrichtung sogenannter Elternlandeplätze vor.

Henriettenschule könnte zusätzlichen Eingangsbereich bekommen

Diese Elternlandeplätze sollen in der Art von Familienzentren insbesondere Eltern aus Ländern in Südosteuropa stärker in das schulische Leben ihrer Kinder miteinbeziehen. Grundsätzlich sollen an den Schulen zusätzliche Räume für Inklusion, Differenzierung und Sprachförderung entstehen – für Kinder wie auch für Eltern.

Auch interessant

Will man all dies auch an der Henriettenschule umsetzen, reichen die vorhandenen Gebäude nicht aus. Durch den Abriss der angrenzenden Problemimmobilien könnte sich die Schule bis zur Straßenecke ausdehnen und der Gebäudebestand entsprechend ausgebaut werden. Der städtische Beschluss nennt darüber hinaus die Möglichkeit, den an der Rolfstraße gegenüberliegenden Spielplatz in die Entwicklung mit einzubeziehen. Zudem könne ein zusätzlicher Eingangsbereich der Schule die Ecke weiter aufwerten.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

In der Hamborner Bezirksvertretung stößt das Vorhaben auch außerhalb der SPD auf breite Zustimmung. Der neue Bezirksvertreter Coşkun Şirin (Grüne) betont aus diesem Anlass noch die Dringlichkeit, den jetzigen Bewohnern der Rolfstraße 28 angemessenen Ersatz zur Verfügung zu stellen – was in der Vergangenheit jedoch stets der Fall gewesen sei.

>> IN MARXLOH WURDEN 2020 BEREITS ZWEI HÄUSER ABGERISSEN

• Die Stadt Duisburg hat in Marxloh in diesem Jahr bereits zwei sogenannte Schrottimmobilien abgerissen. Im Februar fiel das im Volksmund als „Rattenhaus“ bezeichnete Gebäude an der Kaiser-Wilhelm-Straße. Im März folgte ein Haus an der Weseler Straße, Ecke Vorholtstraße . Dort wird eine neue Kita der Lebenshilfe errichtet.