Duisburg-Marxloh. Der Schwelgernpark in Duisburg-Marxloh soll für Besucher attraktiver werden. Die Liste der Missstände ist lang. Eine Ideenwerkstatt soll helfen.

Den Schwelgernpark möchte die Stadt Duisburg attraktiver machen. Damit greift sie Anregungen aus der Bevölkerung und der Politik auf. Sie alle fordern eine Ideenwerkstatt, um diesen Ort wieder zum Anziehungspunkt zu machen.

„Ich liebe den Schwelgernpark.“ Klaus-Peter Windrich kämpft seit Jahren dort gegen Missstände.
„Ich liebe den Schwelgernpark.“ Klaus-Peter Windrich kämpft seit Jahren dort gegen Missstände. © Kerstin Bögeholz

Anwohner Klaus-Peter Windrich befürchtet, dass dies eine Herkules-Aufgabe wird. Er hat die Patenschaft für den dortigen Teich übernommen und begleitet seit Jahren die Maßnahmen im Schwelgernpark und im benachbarten Stadion kritisch. „Aus dem Schwelgernbad ist eine umgestaltete Brache geworden“, sagt der 69-Jährige und wirft der Stadtverwaltung Versagen vor. Seine Dokumentation der Missstände, seit das Bad 1999 geschlossen wurde, ist lang und akribisch.

„Ich liebe den Schwelgernpark“, sagt er jetzt bei einem seiner fast täglichen Besuche, „aber hier kommt niemand zum Spielen hin“. Nicht auf den Spielplatz und nicht auf die Sportanlagen. Denn gleich mehrere Probleme greifen für ihn ineinander: Es fehle ein Konzept. Viele Maßnahmen seien planlos durchgeführt worden und völlig am Bedarf Marxloher Familien vorbei.

So ist die Hügelstrecke für Fahrräder, sogenannte Dirtbikes, nie eingefahren worden und nun überwuchert. Ebenso die Sandflächen für Strandfußball und Volleyball. „Das ist keine Sportanlage, das ist eine Baumschule“, ärgert sich Windrich.

Ein weiteres Ärgernis sind für ihn und andere Parkbesucher Vandalismusschäden. Mülleimer etwa, die aufgestellt wurden, landen nicht selten mitten im Teich – und als Biotop-Pate holt der Rentner sie dann immer wieder raus. Inzwischen haben aber die städtischen Wirtschaftsbetriebe einige Mülleimer nun fest im Boden verankert.

Junge Familien sollen ebenfalls den Schwelgernpark wieder mehr besuchen. Dafür ist auch der Spielplatz wichtig.
Junge Familien sollen ebenfalls den Schwelgernpark wieder mehr besuchen. Dafür ist auch der Spielplatz wichtig. © Kerstin Bögeholz

Der zweistöckige Kinderspielplatz mit Klettergerüst, Rutschen, Wipptieren und Schaukel werde kaum benutzt. Ohnehin seien für die Zielgruppe die neun Stufen zu hoch und jetzt voller Brennnesseln. Zudem wurde der beliebte Bolzplatz abgebaut und in eine Wiese umgewandelt. „Der ganze Park ist eine Katastrophe, da muss sich endlich was bewegen“, fordert Klaus-Peter Windrich. „Dafür muss man aber den Status Quo richtig darstellen und nichts beschönigen.“

Neues Konzept für Park und Stadion

Die Stadt weiß um die Bedeutung des Schwelgernparks für Marxloh, wie Sprecherin Gabi Priem bestätigt. Viele Einzelmaßnahmen seit dem Jahr 2000 hätten jedoch nicht, wie gewünscht, dessen Attraktivität gesteigert. „Es gibt Überlegungen, die Parkanlage zunächst konzeptionell zu überplanen. Dieses neue Konzept sollte dann von allen Beteiligten getragen werden.“ Dabei soll auch das Stadion berücksichtigt werden.

Die Strandfußballanlage ist zugewuchert. Sie wird von Kindern und Jugendlichen längst nicht mehr genutzt.
Die Strandfußballanlage ist zugewuchert. Sie wird von Kindern und Jugendlichen längst nicht mehr genutzt. © Kerstin Bögeholz

Das befürwortet auch die Politik. „Wir möchten, dass der Schwelgernpark wieder angenommen wird“, sagt der stellvertretende Bezirksbürgermeister Claus Krönke, und auch mit dem Stadion müsse etwas geschehen. „Mit einer möglichst breiten Bürgerbeteiligung“ solle daher das neue Konzept erarbeitet werden. „Die gesamte Bezirksvertretung wird das begleiten, und wir wollen ganz eng eingebunden werden.“

Als fachlichen Partner, so Krönke, wisse die Politik die Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU) an ihrer Seite. „Der Schwelgernpark hat noch viel Potenzial, er sollte von mehr Menschen genutzt werden“, sagt deren Geschäftsführer Carsten Tum. Die EG DU habe einige Ideen und stehe gerne für eine Ideenwerkstatt zur Verfügung, „aber zunächst wollen wir die ergebnisoffene Beteiligung abwarten“.

Zunächst muss aber die Bezirksvertretung Hamborn am 11. August der Ideenwerkstatt zustimmen.