Duisburg-Walsum. Der Bau der DSV-Niederlassung auf Logport VI verzögert sich. Danach werden pro Tag 40 zusätzliche Lkw durch Walsum rollen.
Auf der künftigen Logistikfläche Logport VI gibt es die ersten Verzögerungen. Zwar hat das bald dort ansässige Unternehmen DSV inzwischen mit ersten Erdarbeiten begonnen. Doch der geplante Termin für die Fertigstellung der neuen Lagerhallen verschiebt sich von Januar 2021 auf den Sommer desselben Jahres. Diese Auskunft erteilt DSV-Sprecherin Sarah Teschner auf Nachfrage der Redaktion.
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Eine Baugenehmigung wurde dem Logistik-Konzern noch nicht erteilt. Inzwischen liegt jedoch ein entsprechender Antrag vor, wie Stadtsprecher Jörn Esser bestätigt. Während sich dieser Antrag in der Bearbeitung befindet, transportieren seit kurzem Lkw große Mengen Erde zum Logport-Gelände. Teschner erklärt: „In der Zwischenzeit wird die Oberfläche des Grundstücks angehoben, um eine bessere Entwässerung des gesamten Areals zu gewährleisten.“ Sobald die Baugenehmigung vorliege, wolle man dann mit den eigentlichen Bauarbeiten starten.
Duisburger Hafen geht von fertiger Umgehungsstraße im Jahr 2024 aus
Auch wenn sich der Zeitplan des Logistik-Konzerns um ein paar Monate nach hinten verschoben hat, steht eines weiterhin fest: Die Lagerfläche wird lange vor Fertigstellung des zweiten Abschnitts der Querspange Hamborn/Walsum in Betrieb gehen, der Lkw-Verkehr zu und von Logport VI mitten durch die Stadtteile rollen. DSV spricht von durchschnittlich 40 Lkw pro Tag, die künftig den Standort anfahren sollen.
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Für den Walsumer Abschnitt der Straße gibt es noch keinen Bebauungsplan. Stadtsprecher Esser gibt an, derzeit würden Gutachten und der Rechtsplan erarbeitet. Die Offenlage sei dann für Anfang 2021 geplant. Esser: „Wann mit einem gültigen Bebauungsplan zu rechnen ist, kann heute noch nicht beantwortet werden.“ Thomas Schlipköther von der mit dem Bau beauftragten Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG), einem Beteiligungsunternehmen des Hafens, nannte kürzlich gegenüber der Redaktion erneut das Jahr 2024 als Ziel für die Fertigstellung der Straße.
Förderantrag für den Walsumer Abschnitt kann noch nicht gestellt werden
Solange kein Planungsrecht existiert, ist auch die Finanzierung der Querspange nicht endgültig gesichert. Ohne Bebauungsplan kann kein Förderantrag für diesen Teil der Maßnahme gestellt werden. Jörn Esser sagt, die Stadt habe stattdessen neben dem Förderantrag für den ersten Bauabschnitt einen sogenannten Einplanungsantrag für die Gesamtmaßnahme gestellt. Das Vorhaben und der damit verbundene Bedarf an Fördergeld ist demnach bei der Bezirksregierung angemeldet.
Wie berichtet, hat der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt den ersten Bauabschnitt Ende März per Eilantrag durchgewunken. Eigentlich hätte die Drucksache auch in der Bezirksvertretung noch diskutiert werden sollen – schließlich müssen sich die Anwohner in Aldenrade und Alt-Walsum für mindestens drei Jahre auf zusätzlichen Lkw-Verkehr einstellen. Doch die geplante Sitzung im April fiel den Corona-Bestimmungen zum Opfer.
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Die Walsumer CDU-Fraktion hat nun eine Sondersitzung in Verbindung mit einer Fragestunde für die Bürger zum Thema Logport beantragt. „Nachdem zu vernehmen ist, dass die ersten Bauanträge genehmigungsreif sind, ist es zwingend notwendig, dass sowohl Bezirkspolitik als auch die Bevölkerung Gelegenheit haben, sich einen Eindruck über die gesamte Maßnahme zu verschaffen“, teilt der Fraktionsvorsitzende Sebastian Geßmann mit. Die CDU erbittet auch die Teilnahme der zuständigen Fachverwaltung sowie von Vertretern des Hafens und von DSV.