Duisburg-Beeck. Auf dem früheren Gelände der Duisburger König-Brauerei entsteht ein Pflegezentrum. Büros der Verwaltung werden zu Altenheim-Zimmern umgebaut.
Auf einem ehemaligen Gelände der König-Brauerei entsteht ein Pflegezentrum. Zwei Verwaltungsgebäude, die die Beecker Traditionsbrauerei 2018 verkauft hat, werden zu einem Pflegeheim umgebaut. Fünf weitere, kleinere Gebäude sollen als Wohngebäude genutzt werden, vorrangig von Mitarbeitern des Pflegezentrums.
Auf der rund 8000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Prinz-Heinrich-Straße entsteht ein Komplex mit Pflegeheim, Tagespflege, Arztpraxis, Dialysezentrum und Fortbildungsräumen für Mitarbeiter der Pflege. Dazu werden die bestehenden Gebäude saniert, die Büros im früheren Verwaltungsgebäude umgebaut. Im Herbst 2021 soll alles fertig sein.
Intensivpflegeplätze, Wohngemeinschaften für Demenzerkrankte und Tagespflege
Bis dahin sollen 24 Intensivpflegeplätze für Beatmungspatienten, Wohngemeinschaften für 24 Demenzerkrankte und circa 20 Tagespflegeplätze entstehen. Der Parkplatz vor den Gebäuden bleibt erhalten, einige Flächen sollen bepflanzt werden, so dass sie als Garten genutzt werden können.
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Das Gelände gehört nicht zum Betriebsgelände, sondern befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite der Friedrich-Ebert-Straße. Ende 2018 hat die König-Brauerei, die mittlerweile zur Bitburger Braugruppe gehört, die Immobilie am Stammsitz in Beeck verkauft. „Wir hatten vor dem Verkauf mit einem Grundbucheintrag sichergestellt, dass auf den Grundstücken nur städtebaulich und sozial nachhaltige Projekte umgesetzt werden können“, sagt Patrick Damberg, Sprecher der König-Brauerei. Eine Spielhalle zum Beispiel wäre an dieser Stelle ausgeschlossen.
Mitarbeiter sind in neue Büros auf dem Betriebsgelände umgezogen
Lediglich in einem Gebäude saßen zuletzt noch Mitarbeiter der-Brauerei, ein Großteil der Büros blieb ungenutzt. Rund 30 Angestellte waren im Dezember 2017 in neue Büros auf dem Betriebsgelände umgezogen. In den übrigen Häusern waren Wohnungen untergebracht, zur Straßenseite hin auch Geschäfte und Gewerbebetriebe.
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Eine Bielefelder Investorengruppe hat das Gelände gekauft. Als Projektentwickler ist Frank Tschöke aus Bochum tätig. Er ist in Duisburg kein Unbekannter, hat bereits die „Problemhäuser“ In den Peschen in Rheinhausen saniert.
Sanierung der Wohnhäuser bereits begonnen
„Wir haben über ein Jahr lang geplant“, so Tschöke. Raumkonzepte wurden erstellt, Gespräche mit der Stadt und dem Landschaftsverband Rheinland geführt. „Die Nachfrage nach Pflegeplätzen ist auf jeden Fall da. Und das in sich geschlossene Gelände an der Brauerei eignet sich hervorragend. Auch die Verkehrsanbindung ist ideal“, sagt Tschöke. Argumente, die die Investoren überzeugten.
Beecker Bier-Tradition
Theodor König gründete die Brauerei 1858 in Beeck, das damals noch nicht zu Duisburg gehörte.
Mit der Industrialisierung des Ruhrgebiets im 19. Jahrhundert stieg der Durst, die König Brauerei expandierte. Im Jahr 2000 verkaufte die Familie die Brauerei an die Holsten Brauerei AG, die 2004 von der dänischen Carlsberg-Gruppe übernommen wurden. Seit 2007 gehört die Beecker Brauerei zur Bitburger Braugruppe.
Alle Gebäude werden von Grund auf saniert. Damit hat man in den Wohnhäusern bereits im März begonnen. Bis auf ein Haus sind alle freigezogen. Der Umbau der ehemaligen Verwaltung zur Pflegeeinrichtung soll in Kürze starten. Es werden alle modernen Standards erfüllt, versichert der Entwickler und weist zum Beispiel auf Desinfektionsschleusen für Besucher und Mitarbeiter hin, die gerade erst neu auf dem Markt sind.
Die Immobilien sind laut Tschöke langfristig vermietet. Kusep – eine Abkürzung für Kultursensible Pflege – wird die Pflegeeinrichtung betreiben. Die Firma aus Laar ist seit 2012 in der ambulanten Pflege tätig. Mit dem Projekt in Neumühl steigt Geschäftsführer Vahap Canbay nun auch in die stationäre Altenpflege ein.