Duisburg-Röttgersbach. Die anstehende Spargelzeit steht unter keinem guten Stern. Der Duisburger Rosenhof wird wohl ernten können, sorgt sich aber um den Verkauf.
Der Rosenhof Rademacher ist im Duisburger Norden einzigartig: Kein anderer landwirtschaftlicher Betrieb in der Gegend baut Spargel an. Die anstehende Ernte und besonders der Verkauf des „königlichen Gemüses“ könnte durch das grassierende Coronavirus erschwert werden. Auf dem Hof in Röttgersbach befürchtet man empfindliche Umsatzeinbußen.
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Der Rosenhof baut neben Bohnen, Kartoffeln, Zwiebeln und Kohl auf etwa anderthalb Hektar Spargel an. In der aktuellen Situation hat er einen entscheidenden Vorteil. Im Gegensatz zu vielen anderen Landwirten sind Jürgen Rademacher und sein Betriebspartner Thomas Kohl bei der Ernte nicht auf Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen: „Wir versuchen das schon lange mit Leuten aus der Region“, erklärt Rademacher.
Rosenhof Rademacher zählt auf Duisburger Erntehelfer
Während der Spargelzeit arbeiten bis zu zehn Menschen aus Duisburg auf den Feldern. Auf die Helfer, die bereits seit über zehn Jahren dabei sind, könne er sich im Normalfall verlassen, so Rademacher. Schlimmer treffe es jedoch einige Kollegen: „Ich habe gehört, dass größere Betriebe Probleme haben, an Erntehelfer zu kommen, da diese oft aus Polen stammen und nun nicht mehr nach Deutschland kommen“, sagt er. Für einige Betriebe könnte es ums Überleben gehen: „Ohne Erntehelfer stünden einige Betriebe vor dem Konkurs.“
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Unabhängig von der Bereitschaft der Erntehelfer müsse man aber erst einmal abwarten: „Noch sind wir nicht im Spargel.“ Da der Beginn der Ernte stark von der Witterung abhängt, ist er schwer planbar. Aber es könne jederzeit so weit sein, meint der Landwirt: „Wenn der Spargel reif ist, muss es losgehen.“ Dann ist auch er auf seine Erntehelfer angewiesen. Bisher habe er aber noch keine Absagen erhalten und hofft, dass es so bleibt.
Ausbleibender Spargel-Verkauf würde den Rosenhof stark treffen
Hinzu kommt, dass man beim Spargel vorher nie genau sagen könne, ob es ein gutes Erntejahr wird: „Man weiß einfach nicht, was unter den Planen ist.“ Den ersten Spargel könnte es in drei bis vier Wochen geben, schätzt Thomas Kohl. Ab Ende April sollten auch Erdbeer-Freunde auf ihr Kosten kommen. Auch hierfür werden Erntehelfer benötigt.
Doch auch, wenn die Ernte nicht zum Problem wird – was keinesfalls sicher ist – sorgt sich Rademacher bereits um den Verkauf des Spargels. „Die Gastronomien, die momentan schließen müssen, fallen natürlich als Abnehmer weg.“ Auch die Kundschaft, die normalerweise den Spargel im Hofladen kauft, ist in dieser Corona-Zeit eine Unbekannte: „Wir wissen nicht, ob die Kunden überhaupt kommen, wenn der Spargel geerntet wurde.“
Ein Ausfall der Verkaufseinnahmen würde den Hof „sehr stark treffen“ – immerhin mache der Spargel mindestens zehn Prozent der Jahreseinnahmen aus. Unsicher blickt er auch auf die Zeit, wenn die Corona-Maßnahmen gelockert würden: „Man weiß ja nicht, ob alle Gastronomien, die unsere Ware kaufen könnten, überleben werden.“