Duisburg-Meiderich. Der Ingenhammshof ist der einzige Hof in Duisburg-Meiderich, wo heute noch Landwirtschaft betrieben wird. Die erste Erwähnung stammt von 1528.
Schweine, die sich im Matsch suhlen, hinter ihnen rauchende Schlote: Noch bis in die 1960er Jahre hinein war das Alltag am Ingenhammshof, der sich im heutigen Landschaftspark Nord befindet. Die erste Nennung stammt aus dem Jahr 1528, Erwähnungen soll es aber bereits ein halbes Jahrhundert zuvor gegeben haben.
Damals bewirtschaften Götz und Lysken ingen Harn den Hof. „Harn“ bedeutet so viel wie „Land in einer Flussschleife“, da die Emscher damals entsprechend verlief. „Ingen“ heißt etwa „in der“ oder „in einer“. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus der heutige Name des Ingenhammshof.
Ingenhammshof wurde 1919 von August Thyssen gekauft
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Der Hof lag umgeben von großen Waldstücken, in denen große Wolfsrudel lebten. Häufig rissen sie das Vieh auf dem Hof. So dokumentieren es Auszeichnungen zwischen 1764 und 1782. Während die meisten Meidericher Landwirte zu Beginn der Industrialisierung ihre Ländereien an die Industrie verkauften, blieb der Ingenhammshof noch einige Zeit das, was er war: ein Bauernhof.
Als 1903 der erste Hochofen des Thyssen-Hüttenwerks in seiner unmittelbaren Nachbarschaft angeblasen wurde, nahm der Hof sofort geschäftliche Beziehungen zur Firma Thyssen auf. Er belieferte die werkseigenen Geschäfte mit Lebensmitteln und war mit Pferden und Wagen die Fuhrhalterei, also das Transportunternehmen, der Firma. Im Gegensatz zu den meisten anderen Meidericher Höfen überstand der Ingenhammshof auf diese Weise die industrielle Entwicklung. Erst 1919 gelangte der Hof in den Besitz von August Thyssen. Der Hof selbst und seine Ländereien blieben aber von industrieller Bebauung verschont, sodass weiter Landwirtschaft betrieben werden konnte.
Lehr- und Lernbauernhof wird jetzt von der Awo betrieben
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1974 verkaufte Thyssen den Hof an die Stadt Duisburg. Im Jahre 1980 entschloss sich die Awo Duisburg, den Hof zu pachten und verhinderte so seinen Abriss. Sie betrieb ihn zunächst als Zentrum für offene Kinder- und Jugendarbeit. Nach seinem Umbau im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park entwickelte die Awo den Hof dann seit 1993 in enger Kooperation mit der Stadt und der Gesamtschule Meiderich zum heutigen Lehr- und Lernbauernhof Ingenhammshof.
Somit ist der Ingenhammshof neben dem Kolkerhof, der inzwischen zum Gebiet der Stadt Mülheim gehört, der einzige Meidericher Hof, der im Jahre 2020 noch Landwirtschaft betreibt.