Duisburg-Neumühl. Noch verkommt die Neumühler Kita „Zaubersterne“ zur Ruine, doch der Investor will handeln: An der Baustelle könnte es bald wieder losgehen.

Anwohner der Max-Planck-Straße, Eltern und Kinder können hoffen: An der seit anderthalb Jahren still liegenden Kita-Baustelle in Duisburg-Neumühl soll bald die Arbeit wieder aufgenommen werden. Das kündigt zumindest der Investor Signa gegenüber der Leitung der „Zaubersterne“-Kitas an, zu denen die Einrichtung gehört. Grund für die massiven Verzögerungen waren offenbar eine erst spät erteilte Baugenehmigung sowie Unstimmigkeiten mit einem Bauunternehmen.

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Wie berichtet, stören sich vor allem Nachbarn massiv an der aktuellen Situation. Das Gebäude mit der Hausnummer 45 verkommt nicht nur zu einer hässlichen Ruine. Offene Türen und eingeschlagene Scheiben locken auch Jugendliche an, die den leerstehenden Kindergarten als Abenteuerspielplatz nutzen.

Leiterin der „Zaubersterne“-Kita traf sich mit Investor Signa

Darüber hinaus haben sich mehrere Eltern bei der Redaktion gemeldet. Bereits 18 Monate lang warten sie darauf, dass ihre Kinder die provisorische Unterkunft an der Schillerstraße verlassen können. Solange ist es her, dass die Kita an der Max-Planck-Straße für Ausbau und Sanierung geräumt wurde. Die Eltern klagen über mangelnde Kommunikation seitens der Kita-Leitung und über einen schlechten Zustand der Räume an der Schillerstraße, insbesondere der Sanitäranlagen.

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Inzwischen hat sich auch Bezirksbürgermeister Marcus Jungbauer (CDU) bei „Zaubersterne“-Geschäftsführerin Claudia Kiesler erkundigt. In einer E-Mail berichtet Kiesler ihm von einem Treffen mit einem Vertreter der Signa, das kürzlich stattgefunden habe. Ihr Fazit: „In der dortigen Fachabteilung für das Bauwesen wird intensiv an einer zeitnahen Lösung gearbeitet.“

An der Max-Planck-Straße konnte nur kurze Zeit gebaut werden

Baugeräte und Schutt prägen das Bild an der Kita „Zaubersterne“ in Duisburg-Neumühl.
Baugeräte und Schutt prägen das Bild an der Kita „Zaubersterne“ in Duisburg-Neumühl. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Kiesler erklärt Jungbauer, warum an der Baustelle seit dem Auszug der Kinder im Sommer 2018 nahezu nichts passiert ist. Aus ihrer E-Mail geht hervor, dass die Baugenehmigung offenbar erst im Sommer 2019 erteilt wurde, also ein Jahr nach dem Auszug der Kinder.

Daraufhin sei sofort mit ersten Bauaktivitäten begonnen worden, so Kiesler. „Leider kam es bereits nach den ersten Arbeiten zu deutlichen Abweichungen vom vereinbarten Zeitplan und letztendlich zum vollständigen Erliegen der Arbeiten. Die Gründe dieser Umstände liegen außerhalb des unmittelbaren Einflussbereiches der Signa“, deutet sie etwas kryptisch Probleme mit einem beauftragten Bauunternehmen an.

Eltern der Neumühler „Zaubersterne“-Kita fordern Transparenz

Der Investor habe aufrichtig sein Bedauern ausgedrückt, berichtet Kiesler, und habe letztlich eine „aktive Beschleunigung“ zugesagt. Bis zum „finalen Abschluss der entsprechenden Verträge mit Fachunternehmen“ und der damit verbundenen Wiederaufnahme der Arbeiten werde es aber noch ein paar Wochen dauern. „Wir freuen uns, dass nun die lange überfällige Transparenz der Sachlage hergestellt wurde“, schließt Kiesler den Sachstandsbericht.

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Transparenz fordert auch der Elternbeirat der Kita. Am 2. März sollte eigentlich eine Elternversammlung stattfinden – direkt im Anschluss an eine Sitzung des Einrichtungsrates, an der neben Geschäftsführerin Kiesler auch ein Vertreter der Signa teilnehmen will. Die Eltern hatten gehofft, dass beide ihnen Rede und Antwort stehen würden. Kiesler habe das jedoch abgelehnt, berichtet ein Vater. Stattdessen sollen Eltern ihre Fragen jetzt gebündelt an den Elternbeirat richten, der dem Rat der Einrichtung angehört.

Kiesler hatte der Redaktion zuletzt gesagt, sie selber sei vom Investor kaum über die Lage informiert worden. Die Signa und ihr Subunternehmen Kid Invest, das NRW-weit Immobilien kauft und saniert und sie an Kita-Träger weiterverkauft, hatten auf Anfragen der Redaktion nicht geantwortet.