Duisburg-Hamborn. Hochstimmung bei der Prunksitzung der KG Rot-Weiß: Spätestens, als Duisburgs Stadtprinz Sascha einzog, waren die Besucher nicht mehr zu halten

Die kleinen Tänzerinnen der KG Rot-Weiß Hamborn-Marxloh konnten nicht genug bekommen. Als ihre großen Vorbilder der Tanzgarde auf der Bühne mit ihrer fetzigen Darbietung das Publikum begeisterten, versuchten sie, die flotten Schrittkombinationen nachzutanzen. Dabei standen sie am Samstag anlässlich der Prunksitzung ihrer Gesellschaft zuvor bereits selbst zur Freude des Publikums auf der Bühne der Clauberg-Halle.

Die Kindergarde als Eisbrecher im Sitzungskarneval

Die Kindergarde hatte die Aufgabe, zu Beginn der vierstündigen Veranstaltung als „Eisbrecher“ die Stimmung im Saal anzuheizen. Das war kein Problem für den tänzerischen Nachwuchs, zu dem auch die putzige, gerade erst dreijährige Antonia gehörte. Die tanzenden Kids zeigten mit ihrer Show „Im Zirkus sind die Tänzer los“, dass sich die Hamborner Karnevalisten um die Zukunft ihrer Gesellschaft keine großen Sorgen machen müssen.

Das sah auch Sitzungspräsident Wolfgang Swakowski so, der als Duisburger Prinz im Jahr 2005 selbst noch durch die Säle der Stadt zog: „Unser Nachwuchs ist unsere Zukunft.“ „Da simmer dabei, dat is prima“ dachten sich nicht nur rund 370 gut gelaunte Hamborner Jecken, sondern auch der SPD-MdB Mahmut Özdemir, CDU-Fraktionschef Rainer Enzweiler und der im historischen Admiralskostüm erschienene Bezirksbürgermeister Marcus Jungbauer.

Das Programm, das die Hamborner zusammengestellt hatten, konnte sich wieder sehen lassen. Dazu gehörte auch „Feuerwehrmann Kresse“, der nicht gekommen war, um den Brandschutz in der Clauberg-Halle zu überprüfen.

Kein Problem mit „Kölle Alaaf“ auch in Duisburg

Der Feuerwehrmann auf Rollschuhen war genauso wie der Hamburger Comedian Thorsten Bär für das zuständig, was man früher „Büttenrede“ nannte und nun unter „Comedy“ läuft. Für Stimmung auf „kölsche Art“ sorgte die Mundart-Band „Die Albatrosse“, die den Saal mit Mega-Hits wie „Kölsche Jung“ und „Leev Marie“ zum Kochen brachte sowie der urkomische Auftritt der „Doll’s Company“ mit ihrer fulminanten „menschlichen“ Marionetten-Show.

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Damit war der Stimmungspegel endgültig im oberen Bereich angesiedelt, besser konnte der Einzug von Stadtprinz Sascha I. einfach nicht vorbereitet sein. Dem Anlass entsprechend wurde die Prinzencrew von einer extra großen Abordnung der Prinzengarde begleitet.

Eigentlich kam er, um den Brandschutz zu überprüfen, aber dann stieg Feuerwehrmann Kresse doch lieber in die Bütt.
Eigentlich kam er, um den Brandschutz zu überprüfen, aber dann stieg Feuerwehrmann Kresse doch lieber in die Bütt. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Zum ohrenbetäubenden Beifallssturm wurde der Einmarschjubel, als Prinz Sascha seine Paginnen Angela und Kristina vorstellte, die ansonsten der Tanzgarde der Rot-Weißen angehören. Bei der Prinzenmannschaft sorgen sie mit ihren Kolleginnen Laura und Pia für den tänzerischen Background im Rahmen des Show-Blocks, der auch in Hamborn keinen Besucher mehr auf den Sitzen hielt. Im Rahmen der Prunksitzung wurde überdeutlich, welche professionelle Arbeit das vierköpfige Trainerinnenteam im Tanzsportbereich leistet.

Das zeigte sich nicht nur zu Beginn bei der Kindergarde, sondern auch bei den Auftritten der großen Tanzgarde und der Showtanz-Truppe der „Teuflischen Engel“. Da braucht man keinen Vergleich zu den rheinischen Karnevalshochburgen zu scheuen, die Darbietungen waren einfach großartig.

Besonders stolz ist man bei „Rot-Weiß“ auf die tanzenden Offiziere der Stadtwache, die nicht nur sich choreografisch sicher auf der Bühne bewegen, sondern auch sportliche Höchstleistungen vollbringen. „Das gibt es nur bei uns, nicht einmal in Köln gibt es tanzende Offiziere“, wies Trainerin Linda Wegner voller Hochachtung auf die Leistung ihrer Männer hin, die auch als „Heber“ ihre Tanzpartnerinnen nicht fallen lassen.

Zum Abschluss brachten die „Fidele Kölsche“ noch den traditionellen Kölner Karneval in die Clauberg-Halle. Da wurde mächtig auf die „Trumm“ gehauen sowie Kölsche Originale wie Tünnes und Schäl und die Figuren des „Hänneschen-Theaters“ zum Leben erweckt. Und dass die Hamborner mit dem Ruf „Kölle Alaaf“ überhaupt kein Problem haben, zeigte sich anlässlich des Auftritts der Kölner Traditionstruppe. Man ist ja schließlich weltoffen und tolerant.