Duisburg-Hamborn. . Die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Hamborn Marxloh lud zur Prunksitzung, und hunderte kamen. Buntes Programm aus Tanz, Musik und Comedy.
Die Duisburger Straße ist beinahe unbelebt. Die Laternen leuchten schwach, und nur wenige Autos fahren. Betritt man jedoch die Clauberghalle, ist man mit einem Male im Mittelpunkt einer ganz besonderen Art des Nachtlebens. Aus den Boxen an den Wänden erklingen laut Lieder aus dem Kölner Karneval. Gruppen von kostümierten Menschen stehen beisammen, plaudern und lachen. Die Halle ist bunt geschmückt, überall hängen schöne Lichterketten. Am Samstagabend startete um 19.20 Uhr in der Clauberghalle in Hamborn die Närrische Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Hamborn Marxloh.
Gleichzeitig mit der Sitzung feierte der Verein sein 60-jähriges Bestehen. Im Vorhinein waren fast alle Eintrittskarten verkauft worden. Für 25 Euro wurde den Zuschauern ein buntes Programm aus Tanzauftritten, Musik und Comedy geboten.
370 Menschen feiern im fast ausverkauften Saal
So stürmten bereits um 18.15 Uhr etwa 370 Menschen auf ihre Plätze. Die Zuschauer warteten fröhlich auf den Beginn der Show. Überall begrüßen sich Menschen, fröhliches Gerede und Lachen ist zu hören. Dann geht es los. Das Einmarschieren der Offiziere und der Garde wird von der Musikkapelle untermalt. Die Gruppe betritt die eindrucksvoll, in Rot, Weiß und Gold geschmückte Bühne und begrüßt die gespannt wartenden Zuschauer. Dann ziehen sie fast alle ab. Nur die Kindergarde bleibt noch auf der Bühne stehen und führt einige ihrer Tänze auf. Die kleinen tanzen voller Elan und Leidenschaft, ihre Augen strahlen, und sie tanzen wie die ganz Großen. Sogar einige halsbrecherische Hebefiguren führen sie vor. Begeistert klatscht das Publikum, und alle Menschen im Saal rufen: „Hamborn – helau! Kindergarde – helau! KG Rot-Weiß – helau!“
Es folgen noch weitere Tänze von der eigenen Garde und der traditionellen Funkengarde von Erkelenz. Die Beckendörfer Knallköpp, Gerhard mit Emilo und Richy, Tacheles und Oli der Köbes treten mit dem Ziel auf, die Lachmuskeln der jecken Zuschauer zu trainieren.
KG-Geschäftsführer: „Wir schützen das Brauchtum“
Werner Simon, der stellvertretende Geschäftsführer des Vereins, ist zufrieden mit der Veranstaltung. Er sagt: „Die Stimmung hier ist super. Die Menschen sind jeck, haben sich verkleidet und scheinen viel Spaß zu haben. Ich find’s jut. Auch wenn die Stimmung dann doch nicht ganz mit Köln vergleichbar ist.“ Am Karneval mag Werner Simon, dass Jung und Alt zusammen kommen, lachen, Spaß haben und den Alltag ein Stück weit vergessen können. Das, was der Verein tut findet er wichtig, denn „wir schützen das Brauchtum und richten Karnevalszüge für die Kinder aus. Wir legen einfach wert auf Tradition.“
Seine Frau Inge Simon betont, warum es wichtig ist, das Brauchtum Karneval zu schützen. „Wir leben in einer Welt, in der sich viel verändert und in der viele Traditionen und Bräuche bereits verloren gegangen sind“, sagt sie. „Wir wollen nicht, dass das mit Karneval passiert, denn der Karneval macht die Menschen froh. Das sieht man auf den Zügen an den strahlenden Gesichtern der verkleideten Kinder.“
Die nächste Veranstaltung wird die bereits ausverkaufte Mädchen-Sitzung sein. Dann kommen die Züge, und dann ist die Saison schon wieder vorbei. Doch Inge Simon betont, dass niemand deshalb besonders traurig ist, denn: „Nach dem Karneval ist vor dem Karneval.“