Duisburg-Mittelmeiderich. Die Bahn informiert Anwohner über den Anschluss des Meidericher Container-Terminals an das Straßennetz und will ihnen so ihre Bedenken nehmen.
„Wir werden niemanden belästigen“ – Projektleiter Frank Margenfeld gab sich Mühe, den anwesenden Bürgern im Centrum Westende ein gutes Gefühl zu vermitteln. Schließlich ist das Bahn-Terminal „KV-Drehscheibe“ längst nicht allen Menschen in Meiderich willkommen. Im Rahmen einer Bürgerveranstaltung informierte DB Netze am Dienstagabend über die Planunterlagen, die in Kürze für die Öffentlichkeit ausliegen. Darin geht es um den Anschluss der Anlage an das Straßennetz.
Lkw-Verkehr soll über die Sympherstraße südlich abfließen
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Das grundsätzliche Vorhaben des Bahn-Tochterunternehmens war bereits bekannt: Vom Terminal aus sollen Lkw auf die Sympherstraße geleitet werden, durch die Bahnunterführung hindurch und dann in östlicher Richtung über den Rhein-Herne-Kanal zur Emmericher Straße. Vor dort führt die vorgesehene Route in südliche Richtung bis zur Straße Ruhrdeich und zur Autobahnanschlussstelle Kaiserberg.
Das Bahn-Tochterunternehmen DB Netze rechnet mit elf Lkw pro Stunde, „am Tag mehr, in der Nacht weniger“, wie Margenfeld sagt. Nach seiner Kalkulation nehmen künftig etwa 80 Prozent der Fahrzeuge die vorgesehene Route, die anderen 20 Prozent biegen nicht an der Brücke über den Rhein-Herne-Kanal ab, sondern fahren auf der Emmericher Straße in nördliche Richtung zur Autobahnanschlussstelle Duisburg-Neumühl. „Das wird sich nicht vollends verhindern lassen“, so Margenfeld.
Wendemöglichkeiten am Terminal sollen sich verbessern
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Menschen aus Mittelmeiderich, nördlich der KV-Drehscheibe, haben immer wieder die Befürchtung geäußert, ein Teil des Verkehrs könnte über die Gerrickstraße in ihre Richtung fließen. Dem will DB Netze mit mehreren Maßnahmen vorbeugen: Eine Verkehrsinsel sowie erweiterte Beschilderung sowohl auf der Fahrbahn als auch am Straßenrand sollen verhindern, dass Lkw vom DB-Gelände kommend in die Gerrickstraße abbiegen. Auch die Wendemöglichkeiten für Lkw sollen sich verbessern: Zwar verschwindet der bisherige Wendehammer nördlich der Unterführung. Einige Meter weiter, auf dem Gelände des Terminals, entsteht jedoch ein weitaus größerer.
Der Angst einiger Meidericher vor einer zunehmenden Lärmbelästigung begegnet DB Netze mit dem Bau weiterer Schallschutzwände. Die bereits bestehenden Wände werden demnach bis kurz vor die Sympherstraße erweitert. „Wir haben ein Schallschutzgutachten erstellen lassen“, sagt Margenfeld, und ist überzeugt: „Die Situation wird für die Anwohner eher besser als schlechter.“
Inbetriebnahme der KV-Drehscheibe für Mitte 2021 geplant
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Die Bauphase soll ein knappes halbes Jahr dauern, „eher vier Monate“, wie Margenfeld sagt. Da sich die Arbeiten im Wesentlichen auf Bahn-Gelände abspielen würden, sei davon keine Beeinträchtigung des Verkehrs zu erwarten.
DB-Netze-Geschäftsführer Hans Pieper betonte am Dienstag noch einmal, man leiste mit der KV-Drehscheibe („KV“ steht für „Kombinierter Verkehr“) einen Beitrag, den Warentransport von der Straße auf die Schiene zu holen. Ganz ohne Lkw gehe es jedoch nicht, schließlich müssten die Waren auch vom Produzenten zum Terminal gelangen. Die Anlage ist bereits voll funktionstüchtig und läuft seit 2017 im Probebetrieb. Die Krananlagen müssen regelmäßig bewegt werden, um zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme gut geschmiert zu sein. Das soll laut DB Netze Mitte 2021 der Fall sein.