Duisburg. DB Netzte ist von den Plänen des Hafens für einen neuen Containerterminal überrascht worden. Die Bahn entwickelt dort auch ein eigenes Terminal.

Für 60 Millionen Euro hat die DB Netze, eine Bahntochter, neben dem Rangierbahnhof Ruhrort ein Terminal gebaut. Seit 2017 ist die Anlage, die ursprünglich als Drehscheibe konzipiert wurde, im Probebetrieb. Das bedeutet, dass noch kein einziger Container umgeschlagen wurde. Aber der Portalkran muss regelmäßig bewegt werden, um gut geschmiert zu sein für den echten Einsatz, der sich aber noch hinziehen kann. Es braucht auf jeden Fall viel Platz für das Namensschild: „DUSS-Terminal Duisburg KV-Hub Rhein-Ruhr“. Den Bedarf für ein weiteres Terminal in Duisburg bezweifelt die Bahn.

Zur Orientierung: Wenn man auf der A 59 Richtung Norden fährt, liegt das DB-Terminal auf der rechten Seite, das geplante Gateway-Terminal von Duisport auf der linken Seite.

Bahn bezweifelt den Bedarf für ein weiteres Terminal in Duisburg

Die Bahn ist mit den Plänen des Hafens für ein neues Terminal überrascht worden. „Wir haben in Duisburg eine Terminal-Konzentration wie nirgendwo sonst“, sagt DB-Projektleiter Frank Margenfeld und zählt aktuell neun. Duisport wickele jetzt schon Chinazüge ab „in einer Kapazität, die wir als beachtlich sehen“. Margenfeld hat Zweifel an dem größeren Bedarf. „Würde es den geben, hätten wir keine freien Kapazitäten“, sagt Margenfeld.

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Einen Nachteil hat das Terminal der Bahn allerdings: „Es ist rein trocken“, erklärt der Projektleiter. Der direkte Umschlag auf Schiffe ist nicht möglich.

Straßenanschluss muss genehmigt werden

DB Netze baut zur Zeit Sozialräume und eine Leitstelle auf dem Gelände in Meiderich. Was aber fehlt, ist ein Straßenanschluss. Ursprünglich war die Anlage für den Schiene-zu-Schiene-Umschlag geplant, dafür besteht nach Angaben eines Bahnsprechers aber keine ausreichende Marktnachfrage. „Die Kunden fragen nach einer straßenseitigen Anbindung, um Verkehre aus den Westhäfen mit Süd- und Südosteuropa mit regionalen und lokalen Mengen zu attraktiven Zugsystemen entwickeln zu können, die in Duisburg aufgrund der logistischen Bedeutung vorhanden sind.“

Aktuell läuft ein Planfeststellungsverfahren, man rechne im Frühjahr mit der Offenlegung durch die Bezirksregierung. 2021 könne aus dem Probebetrieb dann ein echter werden.

Anwohner, die weitere Fragen zu dem Projekt haben, können vieles auf der Webseite https://bauprojekte.deutschebahn.com/media/projects/6992/docs/HZ-Duisburg-Drehscheibe-haeufige-Fragen-201801n.pdf nachlesen.