Duisburg-Neumühl. Die Pils-Sucher luden ins Neumühler Bürgerhaus zur Neujahrsbegegnung ein. Und es kamen alle, die im Duisburger Norden Rang und Narrenkappe haben.
Die KG Blau-Weiß Neumühl „Die Pils-Sucher“ von 1960, die in dieser Session 60. Geburtstag feiert, hatte ihren traditionellen Empfang mit einigen Neuerungen an den Start gebracht. Auf leuchtenden Sohlen marschierten zur ersten Darbietung die tanzenden Gentlemen im schwarzen Anzug ein, die in den fünf Vorjahren den Höhepunkt und Abschluss der Neujahrsbegegnung gebildet hatten. Die acht munteren Tänzer zwischen 45 und 68 Jahren boten eine coole Show.
Die vereinseigene Truppe war vor Jahren aus einer Bierlaune heraus entstanden und vereint durchaus unterschiedliche Grade von Bewegungstalent in ihren Reihen. Sie hatten den Arzt, der zwischendurch scherzhaft auf die Bühne gerufen wurde, aber wirklich nicht nötig. Zumal Inge Hanßen, die 1.Vorsitzende der Pils-Sucher persönlich Sorge dafür trug, dass die körperliche Belastung der Herren nicht überhandnahm. „Ihr macht jetzt mal eine kleine Pause und ich lese inzwischen alle Leute von meiner Begrüßungsliste vor. Danach habt ihr bestimmt wieder genug Luft für eure Zugabe. An euch geht das Alter ja auch nicht spurlos vorüber“, stellte sie augenzwinkernd fest.
Die vermeintliche Schriftführerin hieß zur allgemeinen Freude mit Vornamen Karl-Heinz
Ihre Liste mit den handschriftlichen Namenseintragungen der Gäste bereitete Hanßen dann aber doch einige Entzifferungsprobleme, zumal sie zunächst ohne Reiner Terhorst, ihren bewährten Mitmoderator und Ehrenpräsident der KG auskommen musste. Der verzichtete nach eigenem Bekunden auf den Begrüßungsteil, „weil ich einfach eure Schrift nicht mehr entziffern kann.“
So hatte Hanßen die Lacher ganz auf ihrer Seite, als sie mit dem Namen der Schriftführerin eines befreundeten Vereins kämpfte. Die vermeintliche Schriftführerin hieß zur allgemeinen Freude mit Vornamen Karl-Heinz.
Auch in schwierigen Zeiten aktiv und fröhlich
Auch die Ordensverleihung an Oberbürgermeister Sören Link und Bezirksbürgermeister Marcus Jungbauer stemmte die taffe Vereinsvorsitzende allein. Beide Politiker dankten den Pils-Suchern in ihren Grußworten für ihr umfangreiches gesellschaftliches Engagement. Sie sahen es als gutes Zeichen, dass die KG seit so vielen Jahren auch in schwierigen Zeiten aktiv und fröhlich in den Stadtteil hineinwirke anstatt „sich in ihrer Vereinsblase abzukapseln.“ Umrahmt wurde die Lokalpolitik von den Tanzgruppen der „Echten Freunde“ aus der KAB Röttgersbach.
Die Tänzerinnen, für die Spagat nicht nur ein Wort mit sechs Buchstaben ist, zeigten den tanzenden Gentlemen, wie hoch Beine fliegen können und sorgten für tolle Stimmung im Saal.
„Ich habe bloß gar nicht viel mitgekriegt, weil ich kein whatsapp habe“
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Als es zur Verkündung der neuen Bürgerin und des neuen Bürgers für das Jubiläumsjahr kam, schnappte sich auch Reiner Terhorst ein Mikrofon und trat energisch Gerüchten entgegen, er sei mit der getroffenen Wahl nicht einverstanden gewesen. „Ich habe bloß gar nicht viel mitgekriegt, weil ich kein whatsapp habe“, ließ er wissen, aber er stünde voll hinter der Auswahl der KG.
Zur Bürgerin des Jahres bestimmten die Pils-Sucher Gabi Pletzinger. Die langjährige Präsidentin der KG Rot-Weiß Schmitthorst moderiert alljährlich den Rathaussturm der Möhnen und das gemeinsame Hoppeditz-Erwachen der Hamborner Vereine. „Gabi, das ist wirklich dein Jahr, du bist auch noch an der Seite deines Mannes Mike amtierende Schützenkönigin von Neumühl“, sagte Hanßen der Geehrten.
Moderator der Revierfeste und Neumühl-Geburtstage
Zum Bürger des Jahres machten die Pils-Sucher den Moderator der Revierfeste und Neumühlgeburtstage Stefan Hambücker. Das erstaunte Mitglied der Pils-Sucher musste erst irgendwo in den Tiefen des Bürgerhauses gesucht werden, dann aber stürmte der Entertainer und Mitvorstand der Neumühler Kaufleute auf die Bühne und ließ sich feiern.
Hambücker, der von 2005 bis 2010 Präsident der Pils-Sucher war, freute sich über die lobenden Worte von Reiner Terhorst über seinen Humor und sein großes Netzwerk. „Reiner, ich hab mich auch lieb“, schmunzelte er und umarmte seinen Laudator kräftig.