Duisburg. Nach aggressiven Diskussionen in einer Duisburger Facebook-Gruppe hat ein neuer Administrator mehr als 4000 Mitglieder entfernt.

Nach den Berichten über Drohungen und Beleidigungen in der Facebook-Gruppe „Duisburg-Walsum“ hat die Gruppe mehr als 4000 Mitglieder verloren. Offenbar hat eine vorübergehend zum Administrator ernannte Person in der Nacht von Donnerstag auf Freitag nahezu alle Nutzer aus dieser virtuellen Gemeinschaft entfernt. Hatte die Gruppe in dem sozialen Netzwerk zuletzt fast 4500 Mitglieder, waren es am Freitagmittag nur noch rund 100.

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Wie berichtet, wurde die Gruppe zunehmend von politischen Beiträgen und Kommentaren geprägt, die dort insbesondere von politisch weit rechtsstehenden Nutzern hinterlassen wurden. Durch aggressive Parolen und diffamierende Äußerungen vor allem über Migranten und Klimaschützer hatte sich der Ton immer weiter verschärft, Diskussionen wurden in beleidigendem oder sogar bedrohendem Ton geführt. Einer Nutzerin wurde etwa in einer privaten Nachricht gewünscht, wie die im Frühjahr in Voerde getötete Frau vor einen Zug gestoßen oder wie in Mülheim Opfer einer Gruppenvergewaltigung zu werden.

An den politischen Streitereien beteiligte sich nur ein relativ kleiner Teil der über 4000 Mitglieder, dominierte die Gruppe aber durch besonders hohe Aktivität. Mittlerweile sind politische Themen dort verboten.

Die Person, die für die Entfernung der vielen Nutzer verantwortlich ist, soll bereits nicht mehr Mitglied der Gruppe sein. (cst)