Duisburg-Neumühl. Die Erfolge und die Probleme des Duisburger Vereins: Guter Zusammenhalt, aber veraltete Anlagen. Vielen kleinen Klubs geht es ähnlich.

Christian Birken hatte die Besuchergruppe um Bezirksbürgermeister Marcus Jungbauer schon erwartet. Der Vorsitzende von Hertha Hamborn berichtete von den Problemen, die auch für andere kleinere Sportvereine zum Tagesgeschäft gehören. Aber auch von dem großen Engagement, mit dem die Vereinsmitglieder bei Hertha Hamborn bei der Sache sind.

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Im Rahmen der „Stadtteilspaziergänge“ statteten Bezirkspolitiker auch Hertha Hamborn einen Besuch ab. „Der Verein war praktisch sportlich tot“, erinnert sich Christian Birken, als nach vereinsinternen Querelen ein großer personeller Aderlass zu verzeichnen war. Diese Zeit scheint nun überwunden. „Seit vier Jahren geht es wieder aufwärts“, freut sich Birken.

Kunstrasen kann der Verein den Jugendlichen nicht bieten

Jetzt schaut Birken mit stiller Genugtuung dem bunten und wuseligen Treiben der F- und E-Jugendlichen zu. Die Kids trainieren eifrig auf dem in die Jahre gekommenen Ascheplatz, dem einzigen, der dem Club zur Verfügung steht.

Derzeit nehmen wieder zwei Seniorenteams und drei Jugendmannschaften am Spielbetrieb teil. Jugendleiter Frank Vaga möchte den Jugendbereich weiter ausbauen: „In der nächsten Saison wollen wir noch einige Mannschaften mehr melden.“ Jugendliche für den Verein zu gewinnen, ist nicht so einfach. Vaga: „Die Vereine in der Nachbarschaft haben fast alle Kunstrasenplätze, das ist natürlich für die Jugendlichen attraktiver, das können wir nicht bieten.“

Die alte Flutanlage ist ein Stromfresser

Politiker vor Ort

Marcus Jungbauer (CDU) lädt Mandatsträger und Bürger regelmäßig zu Stadtteilspaziergängen ein.

Jungbauer sieht diese Spaziergänge als ideale Ergänzung: „Es ist schon besser, wenn die Bezirkspolitiker die Probleme vor Ort kennenlernen und mit den Betroffenen sprechen, als nur anhand von Beschlussvorlagen vom Schreibtisch aus zu entscheiden.“

Christian Birken weist auf weitere Probleme hin, mit denen man sich zu beschäftigen hat: „Unsere Flutlichtanlage ist sehr alt, Ersatzteile dafür sind kaum zu bekommen.“ Zudem ist die in die Jahre gekommene Platz-Beleuchtung „ein absoluter Stromfresser“. Für Strom, Gas und Wasser muss der Verein jeden Monat 1 500 Euro aufbringen.

Birken: „Finanziell arbeiten wir ständig am Limit, dafür müssen wir uns ganz schön strecken.“ Der Vorsitzende zeigt den Besuchern auch die Kabinen und die sanierungsbedürftigen Sanitäranlagen. „Wir haben nur noch wenige funktionsfähige Duschen, da muss sich dringend was tun. Die Toilettenanlagen dienen auch nicht gerade als Aushängeschild.“

Das Vereinsleben ist intakt

Was bei dem Neumühler Verein allerdings intakt ist, ist das Vereinsleben und der Zusammenhalt. Davon konnten sich die Teilnehmer des kommunalpolitischen Rundgangs zum Abschluss selbst überzeugen. Birkens Ehefrau Nadine hatte für den Anlass extra leckeren Käsekuchen gebacken. Dazu gab es Kaffee. Und einen Kasten Bier. Der gehört bei einem Fußballverein natürlich immer dazu.