Duisburg-Röttgersbach. Umweltbewusste Bürger machen sich im Recyclingzentrum Nord Gedanken darüber, wie man Müll sorgfältig trennen oder besser noch vermeiden kann.
„Ich sehe hier so viele junge Leute, die ihre eigenen Initiativen voranbringen. Das ist beeindruckend“, sagt Klaus-Dieter Pahnke (68) vom Reparatur Café Solingen. Anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung ist er ins Recyclingzentrum Nord gekommen. Hier trafen sich 13 Initiativen aus ganz NRW. Das Motto der Veranstaltung: „Wertschätzen statt Wegwerfen - miteinander und voneinander lernen“.
„Das Thema Abfallvermeidung wird stark angenommen“, stellt Tim Schwermer (34) vom Projekt Mehrwert fest. Auch Besucher, die in keiner Initiative tätig sind, waren willkommen: „Wir sind hier, um zu gucken, was genau mit dem Müll passiert“, sagt Stefan Widding (33), der zusammen mit seiner Partnerin Christine Frinel (29) an einer Führung über den Recyclinghof teilnahm.
Schon eine kleine Keramikscherbe in einem Glascontainer stört den Recycling-Prozess
Im Mittelpunkt stand dabei die richtige Mülltrennung: „Jeder, der Abfall erzeugt, legt die Grundlage dafür, ob eine Verwertung möglich ist oder nicht“, sagt Ute Brüggemann, zuständig für Planung und Abfallberatung der Wirtschaftsbetriebe. Ganz wichtig ist, darauf zu achten, den Müll sorgfältig zu trennen, denn schon eine kleine Keramikscherbe in einem Glascontainer kann für Störungen im Recyclingprozess sorgen, erzählt sie.
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Die Tour regte die Teilnehmer auch zu Ideen an: „Ich fand die Tonne für Spielzeug, die CD- und die, Korken-Tonnen echt interessant“, lobt Lennard Gottlieb (23), von der studentischen Plattform Aachener Nachhaltigkeit. „Ich nehme diese Ideen mit und werde sie an die Stadt weitergeben“, fügt er hinzu.
Umwelt schonen
Das Repair-Café in Beeck, Goeckingstraße 45, ist jeden ersten Freitag im Monat von 12 bis 16 Uhr geöffnet. Das Repair-Café auf dem Recyclinghof Nord, Im Holtkamp 84, findet 2020 am 12. Februar, 8. Juli und 18. November jeweils von 14-17 Uhr statt.
Die Wirtschaftsbetriebe bieten auch Führungen über den Recyclinghof an, bei denen die Teilnehmer einen Blick hinter die Kulissen werfen dürfen.
Neben der richtigen Mülltrennung ist vor allem auch die Müllvermeidung wichtig. „Ich mache mein Waschmittel selbst. Meine Mitbewohner gucken dann immer komisch, wenn ich in der Küche sitze und es zubereite“, sagt Gottlieb lachend. Doch so reduziert er den Verpackungsmüll auf ein Minimum.
Nicht sofort wegschmeißen
Auch für defekte Gegenstände gibt es eine umweltfreundliche Lösung. Anstatt sie wegzuschmeißen, kann man sie im Repair-Café mit Hilfe Ehrenamtlicher wieder in Stand setzen. In Duisburg gibt es acht solcher Cafés. Das Repair-Café der Awo-Beeck und das WBD-Repair Café im Recyclinghof, befinden sich im Norden.
Für Interessierte, die sich für Klima- und Ressourcenschutz engagieren wollen, hat die Verbraucherzentrale eine Mitmachkarte entworfen. Auf ihr werden mehr als 650 Gruppen und Initiativen aus NRW vorgestellt.