Alt-Hamborn. Am Hamborner Rathaus hat sich eine Trinker- und Drogenszene entwickelt. Die Bezirksvertretung will dort nun Straßensozialarbeiter einsetzen.
Nicht mehr länger zusehen will die Bezirksvertretung Hamborn, wie sich rund um das Rathaus an der Duisburger Straße, vor allem an den dortigen Haltestellen, immer mehr Alkoholkranke und Drogensüchtige aufhalten. Auf Antrag der SPD fordert sie jetzt dort den Einsatz von Streetworkern, Straßensozialarbeitern also, die direkt den Kontakt mit Betroffenen aufnehmen.
Konzept für die Innenstadt übernehmen
„Uns ist wichtig, dass den Alkohol- und Drogenabhängigen geholfen wird“, heißt es in dem Vorstoß der SPD. Die Betroffenen hätten häufig schlimme Schicksale erlitten und sie seien auf Hilfe angewiesen. Misslich sei indessen, dass sie sich ausgerechnet an der dortigen Haltestelle für Busse und Straßenbahnen aufhalten würden, wo auch viele Schüler zusammenkämen. „Man sollte das bereits in der Innenstadt praktizierte Konzept übernehmen und Sozialarbeiter speziell für die Alkohol- und Drogenszene einsetzen“, erklärte Christopher Hagenacker (SPD). Denn die Verwaltung habe ja selbst eingeräumt, dass es in Hamborn dieses Problem gebe.
Von CDU-Ratsherr Josef Wörmann kam der Hinweis, das Land NRW habe ein neues Programm aufgelegt, um den Teufelskreis aus Sucht und Wohnungslosigkeit aufzubrechen. Die Stadt sollte die entsprechende Stelle dafür und den Zuschuss beantragen.
Neues Landesprogramm aufgelegt
Allerdings richtet sich das NRW-Programm mit einem Umfang von rund 6,9 Millionen Euro im Jahr 2020 an die 20 Großstädte und Kreise im Lande mit den höchsten Anteilen an Wohnungslosen. Duisburg gehört nicht dazu. Die Duisburger Fachstelle für Wohnungsnotfälle verhindert offenbar seit Jahren sehr wirkungsvoll den Verlust der Wohnung. Das Land sieht aber einen Zusammenhang zwischen Suchtkrankheit und Wohnungslosigkeit. Suchtkranke würden nur schwer Wohnraum finden und ihn sehr leicht verlieren.
Deshalb können vorrangig die betroffenen Städte und Kreise aus Fördermitteln sowohl Immobilienkaufleute einstellen als auch Sozialarbeiter, die sich mit den Problemen vor Ort beschäftigen. Soweit noch vorhanden, können auch andere Städte und Kreise die verfügbaren Mittel erhalten. Zum Antrag erhob Wörmann seinen Vorschlag allerdings nicht.