Duisburg-Laar/Mittelmeiderich. Feuerwehr nimmt Stellung zur Kritik an geplanter Wache neben Kita an der Emmericher Straße. Ampel und Abtrennung sollen für Sicherheit sorgen.
So viele Feuerwehrleute auf einen Schlag waren wohl noch nie im Meidericher Bezirksamt. Zum Glück hat es nicht gebrannt. Die Männer waren vielmehr angerückt, um etwas über die geplante Feuerwache an der Emmericher Straße zu erfahren. Allerdings werden sich die Feuerwehrleute gedulden müssen. Der Neubau einer Wache am umstrittenen Standort neben der Kita wird nochmals bei einer Sondersitzung am Donnerstag, 21. November, diskutiert.
An der Emmericher Straße sollen die Löschzüge 201 und 202 der Freiwilligen Feuerwehr in Laar und Mittelmeiderich zusammengelegt werden. „Natürlich wäre es ein Unding, Kinder zu gefährden. Das ist nicht in unserem Sinne“, sagt Christian Umbach, der stellvertretende Leiter der Duisburger Berufsfeuerwehr zu der kritisierten Nähe des geplanten Neubaus direkt neben einem Kindergarten. Eine Wache dort sei nur akzeptabel, wenn die Zufahrt entsprechend gesichert werde, durch eine Abtrennung oder eine Ampelanlage. Dann aber sieht Umbach, selbst Familienvater, eine Wache als Bereicherung. „Viele Kinder finden Feuerwehr spannend“. Und vielleicht könne man ja so auch rechtzeitig Nachwuchs rekrutieren. Davon abgesehen haben natürlich auch die Erzieher sowie die Eltern, beim Bringen und Abholen der Kinder, eine Aufsichtspflicht.
Zehn Grundstücke wurden geprüft
Die Wache an der Augustastraße in Laar muss jedenfalls dringend erneuert werden. „Es geht dabei um Arbeitssicherheit. Der Standort hat nur noch eine Duldung“, so Umbach. In der neuen Wache soll auch das 200 000 Euro teure Löschfahrzeug unterkommen, das derzeit nicht in das Gerätehaus in Laar passt.
Man hat zehn Grundstücke begutachtet, darunter einige im Bereich der Bürgermeister-Pütz-Straße. Die Emmericher Straße habe sich laut Umbach als der beste dieser Standorte erwiesen.
Die Freiwillige Feuerwehr ist eine entscheidende Säule in der Brandbekämpfung“, sagt der Berufsfeuerwehrmann. Dabei ist es immer schwieriger, neue Mitglieder zu gewinnen, allein schon, um das Ausscheiden der altgedienten Mitstreiter auszugleichen. Ein Weg ist, die alten Gerätehäuser, die zum Teil in desolatem Zustand sind, durch attraktivere Bauten zu ersetzen. Die Gerätehäuser sind zentraler Treffpunkt. Hier finden Fortbildungen und Feiern statt, hier trifft man sich abends und am Wochenende zu Übungen und pflegt die Fahrzeuge.
„17 Minuten Fahrzeit von Laar nach Meiderich sind zu viel“
Gerade hier setzt Christof Eickhoff, CDU-Sprecher in der Bezirksvertretung, mit seiner Kritik an: „17 Minuten Fahrzeit von Laar nach Meiderich sind zu viel. Das schreckt die jungen Leute ab“. Er hält den Standort an der Stahlstraße für geeigneter.
TKS: Noch kein Vertrag
Der Vertrag mit der Werksfeuerwehr Thyssen Krupp Steel ist immer noch nicht unterschrieben. Es ist geplant, dass die Werksfeuerwehr vor allem bei Alarm in Beeckerwerth unterstützen soll.
„Da müsste man mal Druck machen. Der Vertrag liegt seit einem Jahr bei TKS“, kritisiert SPD-Ratsherr Manfred Kaiser. Der Vertrag muss von der Bezirksregierung unterschrieben werden. Das sei zeitaufwändig, heißt es aus der Verwaltung.
Rita Kaiser (SPD) schlägt einen Neubau in Laar vor. Eine Idee, die wohl nicht ins Konzept passt. „Wir müssen schlagkräftige Einheiten hinbekommen. Bei kleinen Einheiten kann es schnell Probleme geben“, argumentiert die Berufsfeuerwehr für eine Zusammenlegung der Wachen von Laar und Meiderich. Und eine Wache in Laar wäre einfach nicht zentral genug.